Der Tag der überfahrenen Wildtiere (National Roadkill Day) wird in den Vereinigten Staaten am 25. September begangen und widmet sich einem ernsten Thema, das sowohl ökologische als auch sicherheitsrelevante Aspekte hat. Unter dem Begriff „Roadkill“ versteht man Tiere, die im Straßenverkehr zu Tode kommen. Millionenfach geschieht dies Jahr für Jahr in den USA, und auch in Europa ist das Problem weit verbreitet.
In Nordamerika zählen Rehe, Opossums, Waschbären, Stinktiere und Eichhörnchen zu den am häufigsten betroffenen Arten, während in Deutschland vor allem Rehe, Wildschweine und Füchse Opfer von Verkehrsunfällen werden. Laut dem Deutschen Jagdverband ereignen sich hierzulande jährlich mehr als 200.000 Zusammenstöße mit Rehen; die Dunkelziffer dürfte noch höher liegen, da kleinere Tiere kaum erfasst werden. Neben dem ökologischen Schaden ist die Gefahr für Autofahrer beträchtlich, da gerade größere Tiere schwere Unfälle verursachen können.
Der Tag der überfahrenen Wildtiere möchte die Aufmerksamkeit auf diese Problematik lenken. Er ruft dazu auf, das Bewusstsein für Gefahren im Straßenverkehr zu schärfen und das eigene Fahrverhalten, insbesondere in der Dämmerung oder in waldreichen Gebieten, anzupassen. Gleichzeitig betont er, dass jedes Tier Teil eines größeren ökologischen Kreislaufs ist und sein Verlust Folgen für das gesamte Gleichgewicht haben kann.
In den USA besitzt das Thema noch eine zusätzliche kulturelle Dimension. Dort ist es in manchen Bundesstaaten erlaubt, überfahrene Tiere für den Eigenbedarf zu nutzen, was eine lange Tradition in ländlichen Gegenden widerspiegelt. Während diese Praxis von einigen als pragmatisch betrachtet wird, sehen andere darin eher einen pietätlosen Umgang mit den Tieren.
Technische Lösungen wie Wildbrücken, Zäune, Reflektoren und moderne Wildwarnsysteme bieten Möglichkeiten, die Zahl der Kollisionen zu verringern. Auch Aufklärungskampagnen tragen dazu bei, Autofahrer für die Gefahrensituationen zu sensibilisieren. Der Aktionstag unterstreicht damit die Notwendigkeit, den Schutz von Wildtieren mit den Anforderungen an die Verkehrssicherheit in Einklang zu bringen und zeigt, dass das Problem mehr ist als nur eine beiläufige Randerscheinung des modernen Verkehrs.
