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26. September 2025 – Tag des deutschen Butterbrotes

Der Tag des Deutschen Butterbrotes wird jedes Jahr am letzten Freitag im September begangen. Als Erfinder gilt die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft, kurz CMA.

Der Tag des Deutschen Butterbrotes wird jedes Jahr am letzten Freitag im September begangen. Als Erfinder gilt die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft, kurz CMA, die den Aktionstag 1999 ins Leben rief, um dem Butterbrot einen offiziellen Platz im Kalender zu geben. Bis 2008 begleitete die CMA den Tag mit Kampagnen, ehe sie 2009 aufgelöst wurde; übrig blieb ein lieb gewordener Brauch, den Bäckereien, Schulen und Familien seither eigenständig weiterpflegen und der das Einfache als kulturellen Wert würdigt.

Die Geschichte des Butterbrotes beginnt lange vor modernen Werbekampagnen. Brot und Butter treten in Quellen der frühen Neuzeit als selbstverständliche Kombination auf; Hospitalverzeichnisse führen sie als Grundnahrungsmittel, und schon früh finden sich alltagssprachliche Belege, die zeigen, wie sehr das Butterbrot zum täglichen Leben gehörte. Aus der schlichten Verbindung eines kräftigen, oft roggenbasierten Brotes mit Butter wurde ein verlässlicher Begleiter des Arbeitstages; der Handwerker nahm es mit auf die Baustelle, der Schüler in die Pause, der Bauer aufs Feld. Mit dem Ausbau des Salzhandels, der Entwicklung der Molkereiwirtschaft und verbesserter Kühlung sowie Transportlogistik wurde Butter ganzjährig verfügbar; das Butterbrot verbreitete sich als unkomplizierte Zwischenmahlzeit in Stadt und Land.

Aus der reinen Butter-Scheibe entwickelte sich im 19. und 20. Jahrhundert eine kleine Bühne der Beläge; Käse, Wurst, Schmalz oder Marmelade ergänzten die Grundform und machten das Butterbrot zum variablen Vesper für jede Tageszeit. Regionale Bezeichnungen spiegeln diese Verwurzelung in der Lebenswirklichkeit; Stulle im Norden, Bemme in Sachsen, Schnitte im Rheinland, Kniffte im Ruhrgebiet, Bütterken am Niederrhein. Die Verbreitung reichte sogar sprachlich über Deutschland hinaus; das russische „buterbrod“ geht direkt auf das deutsche Butterbrot zurück und bezeichnet bis heute eine belegte Scheibe Brot. Damit zeigt sich, wie ein vermeintlich bescheidener Imbiss zu einem Exportgut der Alltagskultur werden konnte, das sich an lokale Gegebenheiten anpasst, ohne seinen Kern zu verlieren.

Kulturell steht das Butterbrot für Bodenständigkeit und Verlässlichkeit; es ist schnell bereitet, sättigend, preiswert und vielfältig. Es markiert Pausen und Übergänge, vom Frühstückstisch bis zur späten Stulle am Abend, und gehört zur häuslichen Erinnerung vieler Generationen. In Redewendungen und Kindergeschichten ist es ebenso präsent wie in der Handwerkswirklichkeit einer lebendigen Bäckerei- und Brotkultur; zugleich wird es im Lichte moderner Ernährung immer wieder neu bewertet, je nach Brotsorte und Belag. Der Tag des Deutschen Butterbrotes hält all das zusammen: Er erinnert an die Rolle eines einfachen Lebensmittels, das Arbeit und Schule, Stadt und Land, Gewohnheit und Erfindungskraft miteinander verbindet; und er feiert eine Geschichte, die gerade deshalb fortgeschrieben wird, weil sie so alltäglich ist.

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