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27. September 2025 – Welttourismustag

Am 27. September feiern wir weltweit den Welttourismustag, eine Gelegenheit, die Bedeutung des Tourismus für Kultur, Wirtschaft und Umwelt zu würdigen.

Der Welttourismustag, international als World Tourism Day bekannt, wird jedes Jahr am 27. September begangen. Eingeführt wurde er 1980 von der Welttourismusorganisation UNWTO, einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die ihren Sitz in Madrid hat. Der Tag erinnert an die Annahme der UNWTO-Statuten im Jahr 1970 und soll auf die Bedeutung des Tourismus für Völkerverständigung, kulturellen Austausch und wirtschaftliche Entwicklung aufmerksam machen. Zugleich rückt er Herausforderungen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und soziale Verantwortung in den Vordergrund.

Tourismus ist so alt wie die menschliche Neugier. Schon in der Antike reisten Menschen aus religiösen oder kulturellen Gründen. Pilgerfahrten nach Olympia oder Delphi, Besuche der ägyptischen Pyramiden oder Fahrten entlang der Seidenstraße verbanden die Suche nach Wissen mit Handelswegen. Im Römischen Reich entwickelten sich frühe Formen des Massentourismus; wohlhabende Römer verbrachten ihre Sommer in Villen an der Küste Kampaniens oder besuchten berühmte Heilquellen. Mit dem Untergang des Reiches verlor der Tourismus an Bedeutung, Pilgerreisen ins Heilige Land oder zu bedeutenden Kathedralen blieben jedoch ein wichtiger Bestandteil des mittelalterlichen Reiselebens.

Die Neuzeit brachte neue Impulse. Entdeckungsfahrten erweiterten das Weltbild, und ab dem 17. Jahrhundert entstand die Tradition der „Grand Tour“. Junge Adlige und wohlhabende Bürger reisten quer durch Europa, um Bildung, Kunst und fremde Kulturen kennenzulernen. Im 19. Jahrhundert machten die industrielle Revolution und die Erfindung der Eisenbahn das Reisen für breitere Schichten erschwinglich. Badeorte an Nord- und Ostsee, aber auch in Frankreich und Italien, wurden populär. Mit der Entwicklung des Dampfschiffs begann zugleich der internationale Seeverkehr.

Im 20. Jahrhundert erlebte der Tourismus einen beispiellosen Aufschwung. Die Erfindung des Automobils, der Ausbau der Eisenbahnen und später der Flugverkehr öffneten die Welt für Reisende aus nahezu allen Gesellschaftsschichten. Pauschalreisen, organisiert von Unternehmen wie Thomas Cook, schufen die Grundlage für den Massentourismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich der Tourismus zu einem der größten Wirtschaftszweige weltweit. Sonne, Strand und Erholung prägten die Reisekultur der Nachkriegsjahrzehnte; später kamen Städtereisen, Abenteuer- und Kulturreisen hinzu.

Heute zählt Tourismus zu den wichtigsten globalen Branchen. Nach Angaben der UNWTO reisen jährlich über eine Milliarde Menschen über internationale Grenzen, mit einem Umsatz in Billionenhöhe. Länder wie Frankreich, Spanien, Italien, die USA und China gehören zu den beliebtesten Reisezielen. Doch gleichzeitig wächst das Bewusstsein für die negativen Folgen: Überlastung von Städten, Umweltzerstörung, Ressourcenverbrauch und soziale Ungleichheiten stellen die Branche vor neue Aufgaben. Begriffe wie nachhaltiger oder sanfter Tourismus sind deshalb längst zu Leitbildern geworden.

Der Welttourismustag erinnert daran, dass Reisen mehr ist als nur Freizeit und Erholung. Er soll den Blick darauf lenken, wie der Tourismus Brücken zwischen Kulturen schlägt, Arbeitsplätze schafft und Regionen stärkt; zugleich mahnt er zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten. So verbindet dieser Tag Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einer menschlichen Tätigkeit, die eng mit unserem Wunsch nach Entdeckung und Begegnung verbunden ist.

Bild: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier
Bild: Werner Niedermeier

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