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18. Oktober 1926 – Geburtstag Klaus Kinski

Heute hätte Klaus Kinski seinen Geburtstag gefeiert. Der legendäre Schauspieler, Regisseur und Buchautor war einer der umstrittensten und faszinierendsten Künstler des 20. Jahrhunderts.

Heute hätte Klaus Kinski seinen Geburtstag gefeiert. Der legendäre Schauspieler, Regisseur und Buchautor war einer der umstrittensten und faszinierendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Sein Leben war geprägt von extremen Höhen und Tiefen, von Skandalen und Triumphen, von Leidenschaft und Wut.

Kinski wurde am 18. Oktober 1926 in Zoppot, Polen, geboren. Seine Familie zog 1930 nach Berlin, wo er eine schwierige Kindheit und Jugend erlebte. Er musste sich Geld zum Unterhalt selbst verdienen, wurde in ein Erziehungsheim geschickt und kam mit sechzehn zur deutschen Wehrmacht. Er geriet in britische Gefangenschaft, wo er seine ersten Theatererfahrungen machte.

Nach dem Krieg kehrte er nach Berlin zurück und begann seine Schauspielkarriere am Schlosspark-Theater unter der Leitung von Boleslaw Barlog. Neben seiner Arbeit auf der Bühne wirkte er in zahlreichen Hörspielen mit und erlangte große Anerkennung für seine eindrucksvollen Rezitationen. Besonders bekannt wurde seine Interpretation von Rainer Maria Rilkes „Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ sowie Franz Kafkas „Die Verwandlung“.

Auch die Filmindustrie wurde auf Kinski aufmerksam. Im Laufe seiner Karriere spielte er in mehr als 130 Produktionen und erlangte internationale Bekanntheit durch seine Auftritte in Edgar-Wallace-Filmen und Italowestern. Er war vor allem für seine intensiven Darstellungen psychisch zerrissener und getriebener Charaktere berühmt und galt in diesem Fach als einer der gefragtesten Schauspieler seiner Zeit.

Als künstlerisch herausragend gilt seine jahrelange Zusammenarbeit mit dem deutschen Regisseur Werner Herzog, der ihn in Filmen wie “Nosferatu – Phantom der Nacht”, “Aguirre, der Zorn Gottes” und “Fitzcarraldo” besetzte. Die Dreharbeiten waren oft von heftigen Konflikten zwischen den beiden geprägt, die in der Dokumentation “Mein liebster Feind” festgehalten wurden.

Kinski führte auch selbst Regie und drehte seinen einzigen Film “Kinski Paganini”, in dem er den berühmten Geiger verkörperte. Er schrieb auch mehrere Bücher, darunter seine umstrittene Autobiografie “Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund”, die für einen Skandal sorgte wegen ihrer expliziten Schilderung seiner sexuellen Erlebnisse.

Kinski war viermal verheiratet und hatte drei Kinder: Pola, Nastassja und Nikolai, die alle den Weg in die Schauspielerei einschlugen. Er galt als schwieriger Mensch, der zu heftigen Gefühlsausbrüchen und Wutanfällen neigte. Oft wurde er als „Enfant terrible“ bezeichnet und geriet immer wieder in Affären und Konflikte. Nach seinem Tod im Jahr 1991 erhob seine älteste Tochter Pola den Vorwurf, er habe sie über Jahre sexuell missbraucht.

Klaus Kinski war ein außergewöhnlicher und exzentrischer Künstler, der Film und Theater durch seine starke Präsenz geprägt hat. Sein Werk bleibt eindrucksvoll und übt bis heute auf viele Menschen eine anhaltende Faszination aus. Sein Leben war von Dramatik, Intensität und Leidenschaft bestimmt; ein unruhiges Dasein zwischen Genie und Selbstzerstörung.

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Bild: Georges Biard CC BY-SA 3.0

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