Der Welt Okapi-Tag (World Okapi Day) wird jedes Jahr am 18. Oktober gefeiert und erinnert an eines der geheimnisvollsten und seltensten Tiere Afrikas. Das Datum wurde gewählt, weil am 18. Oktober 1987 das Okapi Conservation Project im Ituri-Wald in der Demokratischen Republik Kongo gegründet wurde, also jene Organisation, die sich seither für den Schutz dieser Art einsetzt. Der Tag soll das Bewusstsein für den Erhalt des Okapis stärken, das in den dichten Regenwäldern des Kongo lebt und dort als Symbol für die biologische Vielfalt gilt.
Das Okapi, oft auch Waldgiraffe genannt, ist ein enger Verwandter der Giraffe, obwohl es auf den ersten Blick eher an eine Kreuzung aus Zebra und Antilope erinnert. Es hat die typische lange, bläulich-schwarze Zunge der Giraffe, mit der es Blätter von Bäumen zupft, doch seine Beine sind auffällig gestreift. Diese Zeichnung dient in der Dunkelheit des Regenwalds als Tarnung und hilft den Jungtieren, ihren Müttern zu folgen.
Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Okapi wissenschaftlich beschrieben. Zuvor war es den europäischen Forschern nur aus Berichten der Einheimischen bekannt, die von einem scheuen, gestreiften „Waldtier“ erzählten. Der britische Naturforscher Sir Harry Johnston erhielt 1901 das erste Fell und einige Knochen, wodurch die Existenz der Art offiziell bestätigt wurde.
Heute steht das Okapi auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Nach Schätzungen der Weltnaturschutzunion (IUCN) leben vermutlich weniger als 10.000 Tiere in freier Wildbahn. Ihr Bestand nimmt durch Lebensraumverlust, Wilderei und politische Instabilität im Kongo weiter ab. Vor allem die Abholzung der Wälder und der illegale Bergbau gefährden die Tiere, deren Lebensraum immer kleiner wird.
Das Okapi ist ein Symbol für das Verborgene und Zerbrechliche in der Natur. Es erinnert daran, dass viele der faszinierendsten Lebewesen unseres Planeten noch immer im Schatten existieren und auf unsere Aufmerksamkeit angewiesen sind. Der Welt Okapi-Tag mahnt, diese Stimmen des Regenwalds nicht überhört werden zu lassen.

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