Am 9. Dezember 1901 wurde Ödön von Horváth in Fiume, dem heutigen Rijeka, geboren. Er war ein bedeutender deutschsprachigen Autor des 20. Jahrhunderts, der vor allem durch seine Theaterstücke und Romane bekannt wurde.

Seine Werke zeichnen sich durch eine scharfe Beobachtungsgabe, einen ironischen Humor und eine klare Stellungnahme gegen den Faschismus aus. Horváth war der Sohn eines österreichisch-ungarischen Diplomaten und wuchs in verschiedenen Städten Europas auf. Seine Muttersprache war Deutsch, aber er beherrschte auch andere Sprachen wie Ungarisch, Serbisch und Französisch.

Er studierte in München und begann 1920 zu schreiben. Sein erstes Buch, „Das Buch der Tänze“, erschien 1922, wurde aber später von ihm selbst abgelehnt. Seinen Durchbruch erlebte er 1929 mit den Uraufführungen von „Sladek, der schwarze Reichswehrmann“ und „Die Bergbahn“. In den folgenden Jahren schrieb er einige seiner bekanntesten Stücke wie „Geschichten aus dem Wiener Wald“, „Italienische Nacht“, „Kasimir und Karoline“ sowie „Glaube Liebe Hoffnung“.

Er erhielt 1931 den renommierten Kleist-Preis und wurde von Kritikern und Publikum gefeiert. Horváth war jedoch auch ein politisch engagierter Autor, der die Gefahren des Nationalsozialismus früh erkannte und in seinen Werken anprangerte. Er verließ 1933 Deutschland und ging nach Österreich, wo er weiterhin für das Theater und den Film arbeitete. Seine Bücher wurden von den Nazis verboten und verbrannt.

Er schrieb auch Romane wie „Der ewige Spießer“, „Jugend ohne Gott“ und „Ein Kind unserer Zeit“, die seine Zeitkritik und seine humanistische Haltung widerspiegeln. Horváth starb 1938 in Paris bei einem tragischen Unfall, als er von einem herabfallenden Ast erschlagen wurde. Er war zum Zeitpunkt seines Todes erst 36 Jahre alt. Sein Werk wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wiederentdeckt und gilt heute als eines der wichtigsten der deutschsprachigen Literatur. Er hat viele Autoren beeinflusst und wird noch immer auf den Bühnen der Welt gespielt.

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