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9. Dezember 2025 – Internationaler Tag gegen Korruption

Alljährlich markiert der 9. Dezember den Internationalen Tag gegen die Korruption, ein Datum, das die Weltgemeinschaft daran erinnern soll, dass Bestechung und Vetternwirtschaft keine Kavaliersdelikte sind, sondern das Fundament demokratischer Gesellschaften untergraben.

Alljährlich markiert der 9. Dezember den Internationalen Tag gegen die Korruption, ein Datum, das die Weltgemeinschaft daran erinnern soll, dass Bestechung und Vetternwirtschaft keine Kavaliersdelikte sind, sondern das Fundament demokratischer Gesellschaften untergraben. Korruption wirkt wie ein schleichendes Gift, das Institutionen aushöhlt, den fairen Wettbewerb verzerrt und staatliche Ressourcen dort absaugt, wo sie am dringendsten benötigt würden; in der Bildung, der Infrastruktur und der Gesundheitsversorgung. Die globalen Kosten sind immens: Laut Schätzungen der Vereinten Nationen und des Weltwirtschaftsforums gehen jährlich etwa 2,6 Billionen US-Dollar durch Korruption verloren, was etwa fünf Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts entspricht. Summen, die ausreichen würden, um den extremen Hunger weltweit mehrfach zu beenden.

Der Blick auf den aktuellen Korruptionswahrnehmungsindex 2024 von Transparency International verdeutlicht die unterschiedliche Dynamik innerhalb des deutschsprachigen Raums. Während die Schweiz mit 81 von 100 Punkten auf einem beachtlichen fünften Rang unter den 180 untersuchten Ländern rangiert, stagniert sie im Vergleich zu früheren Bestwerten leicht. Deutschland findet sich mit 75 Punkten auf Rang 15 wieder und setzt damit eine besorgniserregende Entwicklung fort, da die Bundesrepublik in den vergangenen Jahren noch stabilere und höhere Punktwerte erzielen konnte. Besonders deutlich fällt der Rückgang in Österreich aus: Mit lediglich 67 Punkten und Rang 25 setzt die Alpenrepublik ihren Abwärtstrend fort, nachdem sie vor wenigen Jahren noch regelmäßig Werte deutlich über der 70-Punkte-Marke erreichte und nun zunehmend an Boden gegenüber den internationalen Spitzenreitern verliert.

In Europa zeigt sich das Problem oft subtiler als in Form von prall gefüllten Geldkoffern, ist aber deshalb nicht weniger gefährlich. Ein prominentes Beispiel für die mangelnde Transparenz auf höchster Ebene ist die sogenannte SMS-Affäre um EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Im Zentrum steht die Beschaffung von COVID-19-Impfstoffen durch Milliardendeals mit dem Pharmariesen Pfizer. Bis heute verweigert die Kommission die Einsicht in den privaten Nachrichtenaustausch zwischen von der Leyen und Pfizer-Chef Albert Bourla, was zu massiver Kritik durch den Europäischen Rechnungshof und die EU-Bürgerbeauftragte führte. Wenn Milliarden an Steuergeldern fließen, ohne dass die Entscheidungswege vollständig nachvollziehbar sind, schwindet das Vertrauen der Bürger in die Integrität der europäischen Institutionen rapide.

Ein besonderes strukturelles Problem stellt in diesem Zusammenhang der sogenannte Drehtüreffekt dar. Dieser beschreibt den nahtlosen Wechsel von Spitzenpolitikern in lukrative Posten der freien Wirtschaft oder umgekehrt den Einzug von Lobbyisten direkt in die Schaltzentralen der Macht. Kritiker sehen darin eine gefährliche Vermischung von privaten Profitinteressen und öffentlichem Gemeinwohl. Ein viel diskutiertes Beispiel ist die Ernennung von Jennifer Morgan, der ehemaligen Chefin von Greenpeace International, zur Staatssekretärin und Sonderbeauftragten für internationale Klimapolitik im deutschen Auswärtigen Amt. Während Befürworter von Expertise sprechen, warnen Skeptiker vor einer einseitigen Interessenleitung innerhalb des Ministeriums. Ähnliche Debatten lösten in der Vergangenheit Politiker wie Gerhard Schröder oder Sigmar Gabriel aus, deren schnelle Wechsel in die Privatwirtschaft die Frage aufwarfen, ob während ihrer Amtszeit bereits Weichen für spätere Karrierewege gestellt wurden.

Auch innerhalb Deutschlands bleibt die Korruptionsprävention eine Dauerbaustelle, wie der Maskenskandal während der Pandemie verdeutlichte. Mehrere Abgeordnete der Union nutzten ihre politischen Kontakte, um gegen hohe Provisionszahlungen Geschäfte mit Schutzausrüstung zu vermitteln. Solche Fälle belegen, dass selbst etablierte Demokratien nicht immun gegen die Selbstbedienungsmentalität Einzelner sind. Der Index von Transparency International rügt regelmäßig die mangelnde Transparenz bei der Parteienfinanzierung und die lückenhafte Regulierung des Lobbyismus. Der Kampf gegen die Korruption ist daher kein einmaliges Ereignis, sondern eine tägliche Aufgabe, die strikte Regeln, eine wachsame Zivilgesellschaft und den unbedingten Willen zur Transparenz erfordert.

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