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17. Dezember 1833 – Todestag Kaspar Hauser

Am 17. Dezember 1833 starb Kaspar Hauser, der als „rätselhafter Findling“ bekannt wurde.

Am 17. Dezember 1833 starb Kaspar Hauser, der als „rätselhafter Findling“ bekannt wurde. Seine Herkunft, seine Erziehung und sein Tod sind bis heute Gegenstand von Spekulationen, Legenden und Kontroversen.

Kaspar Hauser, geboren am 30. April 1812, tauchte am 26. Mai 1828 in Nürnberg als etwa 16-jähriger, geistig anscheinend zurückgebliebener und wenig redender Jugendlicher auf. Er trug zwei Briefe bei sich, die angeblich seine Identität und seine Geschichte erklärten. Doch bald stellte sich heraus, dass diese Briefe gefälscht waren und von derselben Person stammten.

Hauser behauptete, er sei, solange er denken könne, bei Wasser und Brot immer ganz allein in einem dunklen Raum gefangen gehalten worden. Er konnte kaum sprechen, lesen oder schreiben, zeigte aber eine schnelle Auffassungsgabe und ein gutes Gedächtnis. Er erregte internationales Aufsehen und wurde von verschiedenen Personen betreut, die ihn unterrichten und erforschen wollten.

Eine der populärsten Theorien über Hausers Herkunft war, dass er der 1812 geborene Erbprinz von Baden sei, den man gegen einen sterbenden Säugling getauscht und beiseitegeschafft habe, um einer Nebenlinie des badischen Fürstenhauses die Thronfolge zu ermöglichen. Diese „Prinzenlegende“ wurde von einigen Zeitgenossen, wie dem Juristen Anselm von Feuerbach, unterstützt, aber von der geschichtswissenschaftlichen Literatur als widerlegt angesehen. Eine Genanalyse aus dem Jahr 1996 zeigte, dass eine Hauser zugeschriebene Blutprobe nicht vom badischen Erbprinzen stammen kann.

Hausers Leben war von mehreren mysteriösen Anschlägen überschattet, die er überlebte, bis auf den letzten, der ihm am 14. Dezember 1833 in Ansbach eine tödliche Stichwunde zufügte, an der er drei Tage später, am 17. Dezember 1833, starb. Hauser gab an, von einem Unbekannten angegriffen worden zu sein, doch die kriminalwissenschaftliche Untersuchung ergab, dass es sich um Selbstverletzungen handelte, die er sich aus Enttäuschung über das nachlassende öffentliche Interesse an seiner Person beigebracht hatte.

Kaspar Hauser wurde auf dem Stadtfriedhof von Ansbach begraben, wo sein Grabstein die Inschrift trägt: „Hier ruht Kaspar Hauser, ein Rätsel seiner Zeit, unbekannt die Geburt, geheimnisvoll die Umstände seines Todes“. Sein Schicksal inspirierte zahlreiche Werke der Literatur, Kunst und Musik, die sich mit den Themen der Identität, der Erziehung und der Menschlichkeit auseinandersetzten.

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