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19. September 1812 – Todestag Mayer Amschel Rothschild

Heute jährt sich zum 212. Mal der Todestag von Mayer Amschel Rothschild, dem Gründer des berühmten Bankhauses Rothschild.

Heute jährt sich zum 212. Mal der Todestag von Mayer Amschel Rothschild, dem Gründer des berühmten Bankhauses Rothschild. Er starb am 19. September 1812 in seiner Heimatstadt Frankfurt am Main im Alter von 68 Jahren. Sein Leben und Werk haben die Geschichte des Finanzwesens und der europäischen Politik maßgeblich geprägt.

Mayer Amschel Rothschild wurde am 23. Februar 1744 in der Frankfurter Judengasse geboren, wo er auch aufwuchs. Seine Familie gehörte zu den angesehenen jüdischen Kaufleuten der Stadt, die sich auf den Handel mit Münzen, Antiquitäten und Luxusgütern spezialisiert hatten. Nach dem frühen Tod seiner Eltern musste er seine schulische Ausbildung abbrechen und begann eine Lehre bei einem Bankier in Hannover. Dort erwarb er sich Kenntnisse und Kontakte im Finanzgeschäft, die ihm später zugute kamen.

Nach seiner Rückkehr nach Frankfurt im Jahr 1763 eröffnete er sein eigenes Geschäft in der Judengasse, das er nach dem Hausnamen seiner Familie „zum Roten Schild“ nannte. Er handelte weiterhin mit Münzen und Antiquitäten, aber auch mit Textilien, Wechseln und Lotterielosen. Er baute eine enge Beziehung zu dem hessischen Kurfürsten Wilhelm I. auf, der ihn zum Hofagenten ernannte und ihm große Summen anvertraute. Rothschild nutzte diese Gelegenheit, um sein Vermögen zu vermehren und seine Geschäftstätigkeit auszuweiten.

Er heiratete 1770 Gutle Schnaper, mit der er zehn Kinder hatte, von denen fünf Söhne und fünf Töchter das Erwachsenenalter erreichten. Er erzog seine Söhne im Geiste des Familienzusammenhalts und des kaufmännischen Geschicks. Er schickte sie nach London, Paris, Wien und Neapel, wo sie eigene Bankfilialen gründeten und die Geschäfte ihres Vaters fortsetzten. Die Rothschildbanken wurden bald zu den führenden Finanzinstituten Europas, die sowohl Staaten als auch Privatpersonen mit Krediten versorgten und an wichtigen politischen Ereignissen wie den Napoleonischen Kriegen oder dem Wiener Kongress beteiligt waren.

Mayer Amschel Rothschild blieb bis zu seinem Tod in Frankfurt, wo er das Mutterhaus leitete und die Koordination der verschiedenen Zweige überwachte. Er war nicht nur ein erfolgreicher Bankier, sondern auch ein frommer Jude, der sich für die Emanzipation seiner Glaubensgenossen einsetzte. Er unterstützte zahlreiche wohltätige und kulturelle Einrichtungen in Frankfurt und anderen Städten. Er war auch ein leidenschaftlicher Sammler von Kunstwerken, Büchern und Münzen.

Mayer Amschel Rothschild hinterließ ein gewaltiges Vermächtnis, das von seinen Nachkommen weitergeführt wurde. Die Rothschildfamilie wurde zu einer der mächtigsten und einflussreichsten Dynastien der Welt, die bis heute in verschiedenen Bereichen wie Bankwesen, Industrie, Philanthropie oder Weinbau tätig ist.

Bild: Gemeinfrei | Gemeinfrei

Bildquellen

  • Mayer_Amschel_Rothschild-gemeinfrei: Gemeinfrei | Gemeinfrei
  • Dampflok-441338-Gleise-wn-crop: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier

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