Heute vor 121 Jahren starb einer der bedeutendsten Schriftsteller der französischen Literatur: Émile Zola. Er wurde am 2. April 1840 in Paris geboren und wuchs in Aix-en-Provence auf, wo er mit dem Maler Paul Cézanne befreundet war.

Zola gilt als Begründer des Naturalismus, einer literarischen Strömung, die das Leben der Menschen in seiner ganzen Wirklichkeit darstellen wollte. Er schrieb über 60 Romane, Essays, Theaterstücke und Gedichte, die oft sozialkritisch und politisch engagiert waren. Sein berühmtestes Werk ist der 20-bändige Zyklus “Die Rougon-Macquart”, in dem er die Geschichte einer Familie über mehrere Generationen hinweg erzählt.

Zola war nicht nur ein großer Schriftsteller, sondern auch ein mutiger Journalist, der sich für die Gerechtigkeit einsetzte. Er spielte eine Schlüsselrolle in der Dreyfus-Affäre, einem politischen Skandal, der Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts erschütterte.

Der jüdische Offizier Alfred Dreyfus wurde fälschlich wegen Landesverrats verurteilt und auf die Teufelsinsel verbannt. Zola veröffentlichte am 13. Januar 1898 einen offenen Brief an den Präsidenten der Republik mit dem Titel “J’accuse…!” (Ich klage an…!), in dem er die Verantwortlichen für den Justizirrtum anprangerte. Der Brief löste eine heftige öffentliche Debatte aus und führte zu einem Prozess gegen Zola wegen Verleumdung. Zola wurde zu einem Jahr Gefängnis und einer hohen Geldstrafe verurteilt, floh aber nach England, wo er bis zur Revision des Urteils gegen Dreyfus im Jahr 1899 blieb.

Zola starb am 29. September 1902 in seinem Haus in Paris an einer Kohlenmonoxidvergiftung, die möglicherweise auf einen Mordanschlag zurückzuführen war. Sein Leichnam wurde im Panthéon beigesetzt, der nationalen Gedenkstätte für bedeutende Franzosen. Zola hinterließ ein reiches literarisches Erbe, das bis heute viele Leser und Autoren inspiriert. Er war ein Wegbereiter der modernen Literatur und ein Vorbild für alle, die sich für die Wahrheit und die Menschenrechte einsetzen.