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19. Oktober 2024 – Tag der Reparatur

An jedem dritten Samstag im Oktober findet der internationale Repair Day - Tag der Reparatur - statt.

An jedem dritten Samstag im Oktober findet der internationale Repair Day – Tag der Reparatur – statt. Dieser Tag ist eine Initiative der Open Repair Alliance, einem Zusammenschluss von Organisationen aus verschiedenen Ländern, die sich für das Recht auf Reparatur einsetzen. Das Motto dieses Jahres lautet “Repair for Everyone”, was bedeutet, dass die Reparatur für alle zugänglich sein sollte.

Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, in der viele Produkte so konzipiert sind, dass sie schnell kaputt gehen oder veralten. Das führt zu einem enormen Ressourcenverbrauch und einer wachsenden Menge an Elektroschrott, der oft nicht ordnungsgemäß entsorgt oder recycelt wird. Laut der Open Repair Alliance werden jedes Jahr weltweit etwa 50 Millionen Tonnen Elektroschrott produziert, von denen nur 20% recycelt werden. Das bedeutet, dass wertvolle Materialien wie Metalle, Kunststoffe oder Glas verloren gehen oder schädliche Substanzen wie Quecksilber, Blei oder Cadmium in die Umwelt gelangen.

Indem wir unsere kaputten Geräte reparieren oder reparieren lassen, können wir dazu beitragen, diesen Kreislauf zu durchbrechen und die Lebensdauer unserer Produkte zu verlängern. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Energie und CO2-Emissionen, die bei der Herstellung neuer Produkte anfallen. Eine Studie der Europäischen Umweltagentur hat gezeigt, dass die Reparatur von Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Kühlschränken oder Fernsehern bis zu 50% der Treibhausgasemissionen einsparen kann, die bei ihrer Herstellung und Nutzung entstehen.

Reparieren ist nicht nur eine technische Fähigkeit, sondern auch eine soziale Praxis. Wenn wir unsere Geräte selbst reparieren oder uns von anderen helfen lassen, lernen wir etwas Neues und teilen unser Wissen und unsere Erfahrungen mit anderen. Das fördert das Vertrauen, die Zusammenarbeit und die Kreativität in unserer Gesellschaft.

Ein gutes Beispiel dafür sind die Repair Cafés, die es mittlerweile in über 40 Ländern gibt. Das sind ehrenamtliche Treffen, bei denen Menschen ihre kaputten Sachen mitbringen und gemeinsam mit erfahrenen Reparateuren versuchen, sie wieder zum Laufen zu bringen. Dabei geht es nicht nur um die praktische Hilfe, sondern auch um den Austausch von Geschichten, Tipps und Ratschlägen. Die Repair Cafés zeigen, dass Reparieren Spaß macht und inspirierend ist.

Reparieren ist auch ein politischer Akt. Denn oft werden wir als Verbraucher daran gehindert, unsere Geräte zu reparieren oder reparieren zu lassen. Die Hersteller verwenden zum Beispiel spezielle Schrauben oder Klebstoffe, die das Öffnen der Geräte erschweren oder unmöglich machen. Oder sie stellen keine Ersatzteile oder Reparaturanleitungen zur Verfügung oder verlangen hohe Preise dafür. Oder sie drohen mit dem Verlust der Garantie oder der Sicherheit, wenn wir unsere Geräte selbst reparieren oder an Dritte weitergeben.

Das ist weder fair noch nachhaltig. Wir haben das Recht auf Reparatur, das heißt, dass wir Zugang zu den notwendigen Informationen, Werkzeugen und Ersatzteilen haben sollten, um unsere Geräte selbst zu reparieren oder von unabhängigen Fachleuten reparieren zu lassen. Das würde nicht nur die Wahlfreiheit und die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, sondern auch die Innovation und die Beschäftigung fördern.

Deshalb setzen sich verschiedene Initiativen weltweit für ein gesetzliches Recht auf Reparatur ein. In Europa gibt es seit 2021 eine neue Ökodesign-Richtlinie, die einige Anforderungen an die Reparierbarkeit von Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Kühlschränken oder Fernsehern festlegt. Das ist ein erster Schritt, aber noch nicht ausreichend. In den USA gibt es eine Bewegung namens “Right to Repair”, die sich für eine umfassende Gesetzgebung auf Bundes- und Staatenebene einsetzt. Und in vielen anderen Ländern gibt es ähnliche Kampagnen, die von lokalen Organisationen oder Bürgern getragen werden.

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