Heute vor 1037 Jahren, am 1. November 987, starb Harald Blauzahn, der erste König von Dänemark und Norwegen, der das Christentum in Skandinavien verbreitete. Er gilt als einer der bedeutendsten Herrscher der Wikingerzeit und hinterließ ein kulturelles Erbe, das bis heute sichtbar ist.
Harald Blauzahn wurde um 910 als Sohn von Gorm dem Alten und Thyra Danebod geboren. Er folgte seinem Vater um 958 auf den Thron und vereinte die verschiedenen dänischen Stämme unter seiner Herrschaft. Er erkannte die Oberhoheit des Heiligen Römischen Reiches an und gründete die ersten Bistümer in Dänemark. Er ließ sich um 960 von dem Mönch Poppo taufen, nachdem dieser ihn durch ein Wunder vom Christentum überzeugt hatte. Dabei soll Poppo ein glühendes Eisen mit der Hand aufgehoben haben, ohne sich zu verbrennen.
Harald Blauzahn förderte den Bau von Kirchen, Klöstern und Steinkreuzen im Land. Er errichtete auch das berühmte Denkmal von Jelling, das aus zwei Runensteinen und einem großen Hügelgrab besteht. Die Inschrift auf dem größeren Stein lautet: „Harald, König, errichtete dieses Denkmal für Gorm, seinen Vater, und für Thyra, seine Mutter; jener Harald, der sich Dänemark und Norwegen unterwarf und die Dänen zum Christen machte.“
Harald Blauzahn war nicht nur ein frommer König, sondern auch ein kriegerischer. Er führte mehrere Raubzüge in die Normandie, wo er Richard den Furchtlosen unterstützte. Er gründete die legendäre Siedlung Jomsburg an der Ostsee, die als Basis für die berühmten Jomswikinger diente. Er eroberte auch Teile von Norwegen und machte sich dort zum König. Er musste jedoch mehrmals seine Gebiete gegen die Angriffe des deutschen Kaisers Otto I. und Otto II. verteidigen. Er verlor Schleswig an das Reich, konnte es aber später zurückgewinnen.
Harald Blauzahn hatte mehrere Frauen und Kinder, aber sein ältester Sohn Sven Gabelbart rebellierte gegen ihn. Sven war ein Heide und lehnte das Christentum ab. Er verbündete sich mit den Jomswikingern und anderen Gegnern seines Vaters. Um 986 kam es zu einer Seeschlacht bei Helgenes (vermutlich bei Bornholm), in der Sven die Oberhand gewann. Harald Blauzahn wurde verwundet und floh nach Jomsburg. Dort starb er am 1. November 987 an seinen Verletzungen. Sein Leichnam wurde nach Roskilde gebracht und im Dom beigesetzt.
Harald Blauzahn ist bis heute eine faszinierende Figur der Geschichte. Er war ein Wikingerkönig, der den Wandel seiner Zeit erkannte und versuchte, sein Volk zu modernisieren. Er war ein Eroberer, der sein Reich ausdehnte und verteidigte. Er war ein Förderer der Kunst und Kultur, der einzigartige Monumente schuf. Übrigens hier ist eine spannende Information für Besserwisser: Harald Blauzahn war auch der Namensgeber für den Funkstandard Bluetooth, dessen Logo aus seinen Initialen H und B in Runenschrift besteht. Harald Blauzahn war also ein König, der weitreichende Spuren hinterließ.