Am 9. Januar 1890 wurde Kurt Tucholsky in Berlin geboren. Er war einer der bedeutendsten Schriftsteller und Publizisten der Weimarer Republik, der mit seinen satirischen und politischen Werken die Gesellschaft seiner Zeit herausforderte und beeinflusste. Sein Leben und sein Werk sind bis heute aktuell und inspirierend.

Tucholsky studierte Jura, war aber schon früh als Journalist und Literaturkritiker tätig. Er schrieb für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften, vor allem für die Weltbühne, die er zeitweise auch leitete. Er veröffentlichte unter verschiedenen Pseudonymen, wie Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger und Ignaz Wrobel. Er war ein vielseitiger Autor, der Romane, Gedichte, Lieder, Kabaretttexte, Reportagen und Essays schrieb.

Tucholsky war ein engagierter Demokrat, Sozialist, Pazifist und Antimilitarist. Er kritisierte scharf die Missstände und Gefahren in der Weimarer Republik, wie den Nationalismus, den Militarismus, die Justizwillkür und die Pressezensur. Er warnte vor dem Aufstieg des Nationalsozialismus und plädierte für eine humane und solidarische Gesellschaft. Er war auch ein leidenschaftlicher Europäer, der viel reiste und in Paris und Schweden lebte.

Tucholsky musste viel Widerstand und Verfolgung ertragen. Seine Bücher wurden von den Nazis verbrannt, seine deutsche Staatsbürgerschaft wurde ihm aberkannt, er wurde mehrfach verklagt und bedroht. Er litt unter Depressionen und gesundheitlichen Problemen. Er starb 1935 im Alter von 45 Jahren in Göteborg, vermutlich durch eine Überdosis Schlaftabletten.

Tucholsky hinterließ ein umfangreiches und bedeutendes Werk, das bis heute gelesen und geschätzt wird. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit und als einer der Vorbilder der modernen Publizistik. Seine Texte sind voller Witz, Ironie, Emotion und Intelligenz. Er war ein kritischer Geist, der sich nicht beugen ließ und der immer für seine Überzeugungen eintrat.

Für Besserwisser hier einige interessante Zitate von Kurt Tucholsky:

• Erfahrungen vererben sich nicht – jeder muss sie allein machen.
• Nichts ist schöner und nichts erfordert mehr Charakter als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!
• Sprache ist eine Waffe. Haltet sie scharf!
• Streitende sollten wissen, daß nie einer ganz recht hat und der andere ganz unrecht.
• In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht.

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