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10. Januar 1946 – Erste Vollversammlung der UNO

Heute vor 79 Jahren, am 10. Januar 1946, fand in London die erste Vollversammlung der Vereinten Nationen (UNO) statt.

Heute vor 79 Jahren, am 10. Januar 1946, fand in London die erste Vollversammlung der Vereinten Nationen (UNO) statt. Es war ein historischer Moment für die Menschheit, die nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges nach einer neuen Ordnung des Friedens und der Zusammenarbeit suchte.

Die Gründung der UNO war das Ergebnis eines langen und mühsamen Prozesses, der bereits während des Krieges begann. Die Idee einer Weltorganisation zur Sicherung des Friedens war nicht neu, denn schon nach dem Ersten Weltkrieg war der Völkerbund als Vorläufer der UNO entstanden. Doch dieser scheiterte an der mangelnden Beteiligung und dem fehlenden Willen der Großmächte, die sich lieber auf ihre nationalen Interessen konzentrierten.

Um dieses Schicksal zu vermeiden, schlossen sich die Alliierten gegen das nationalsozialistische Deutschland und seine Verbündeten zu einer Antihitlerkoalition zusammen, die sich selbst als “Vereinte Nationen” bezeichnete. Der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt und der britische Premierminister Winston Churchill formulierten in der Atlantik-Charta von 1941 die Grundprinzipien einer künftigen Weltordnung, die auf der Achtung der Menschenrechte, der Selbstbestimmung der Völker und der internationalen Zusammenarbeit beruhen sollte. Diese Prinzipien wurden von 26 weiteren Staaten in der Deklaration der Vereinten Nationen von 1942 anerkannt.

Nach der Konferenz von Jalta im Februar 1945, auf der sich die Großmächte USA, Großbritannien und Sowjetunion über die Nachkriegsordnung einigten, wurde die Gründung der UNO auf der Konferenz von San Francisco im Juni 1945 mit der Unterzeichnung der Charta der Vereinten Nationen durch die Vertreter von 50 Staaten besiegelt. Die Charta trat am 24. Oktober 1945 in Kraft, nachdem sie von den Parlamenten aller Mitgliedstaaten ratifiziert wurde.

Die erste Vollversammlung der UNO, die am 10. Januar 1946 in London eröffnet wurde, war die erste Gelegenheit für die Mitgliedstaaten, ihre Stimme in der neuen Weltorganisation zu erheben. Die Vollversammlung ist das wichtigste Organ der UNO, in dem alle Mitgliedstaaten gleichberechtigt vertreten sind und über alle Fragen der internationalen Politik beraten und entscheiden können.

Die erste Vollversammlung wählte den norwegischen Außenminister Trygve Lie zum ersten Generalsekretär der UNO, der die Verwaltung und das Personal der Organisation leitet. Außerdem wählte sie die zehn nichtständigen Mitglieder des Sicherheitsrates, dem neben den fünf ständigen Mitgliedern USA, Großbritannien, Sowjetunion, Frankreich und China die Hauptverantwortung für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit zukommt.

Die erste Vollversammlung befasste sich auch mit zahlreichen anderen Themen, wie der Abrüstung, der Atomenergie, der Menschenrechte, der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung, der Flüchtlingshilfe und der Schaffung von Sonderorganisationen für Bildung, Gesundheit, Ernährung und Kultur.

Die UNO hat seit ihrer Gründung eine entscheidende Rolle in der Gestaltung der internationalen Beziehungen gespielt. Sie hat zahlreiche Friedensmissionen entsandt, um Konflikte zu verhindern, zu schlichten oder zu beenden, humanitäre Hilfe geleistet, Menschenrechtsverletzungen angeprangert, internationale Verträge und Normen verabschiedet, die Entwicklungsländer unterstützt, den Dialog zwischen den Kulturen gefördert und den Kampf gegen den Klimawandel angeführt. Die UNO hat auch mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den Friedensnobelpreis im Jahr 2001.

Die UNO ist jedoch nicht ohne Schwächen und Herausforderungen. Sie ist oft von den Interessen und dem Willen ihrer Mitgliedstaaten abhängig, die nicht immer bereit sind, ihre Souveränität zugunsten des globalen Gemeinwohls einzuschränken. Der Sicherheitsrat ist häufig blockiert durch das Veto einiger der ständigen Mitglieder, die ihre eigenen geopolitischen Ziele verfolgen. Die UNO leidet auch unter chronischer Unterfinanzierung, mangelnder Repräsentativität und geringer Effizienz. Die UNO steht vor einer wachsenden Zahl von globalen Herausforderungen und Krisen, die ihre Anpassungsfähigkeit und Erneuerung erfordern.

Die UNO bleibt jedoch die unverzichtbare Weltorganisation, deren Grundsätze und Ziele universell anerkannt werden. Sie bietet auch der internationalen Zivilgesellschaft ein Forum für Zusammenarbeit und Austausch. Die UNO ist die gemeinsame Hoffnung der Menschheit auf eine friedlichere, gerechtere und nachhaltigere Welt.

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