Am 10. Januar feiern Blockflötenspieler und -liebhaber in Deutschland den Tag der Blockflöte. Dieser Feiertag soll die Aufmerksamkeit auf ein oft unterschätztes Instrument lenken, das eine lange und vielfältige Geschichte hat.

Die Blockflöte gehört zu den ältesten Musikinstrumenten und stammt aus dem Schatten der Flöte. Sie entwickelte sich vom Hirteninstrument im frühen Mittelalter zum Instrument der Gaukler und Spielmänner. Im Laufe der Zeit wurde sie in verschiedenen Größen und Stimmlagen gebaut, um Vokalmusik instrumental vorzutragen. Im Barock erreichte sie ihren Höhepunkt, als viele Komponisten wie Bach, Händel und Telemann Musik für sie schrieben.

Im 18. Jahrhundert wurde die Blockflöte von der klangstärkeren Querflöte verdrängt, die sich in einem erweiterten Orchester besser durchsetzen konnte. Erst im 20. Jahrhundert erlebte sie eine Wiederbelebung, vor allem durch den Engländer Arnold Dolmetsch, der sich um ein originales Klangbild der Renaissance- und Barockmusik bemühte. In Deutschland sorgte Peter Harlan im Zuge der Jugendmusikbewegung für die Verbreitung der Blockflöte. Er entwickelte die “Blockflöte in deutscher Griffweise”, die sich von der “barocken” Griffweise unterschied.

Heute ist die Blockflöte ein beliebtes Instrument in Kindergärten, Schulen und Konzertsälen. Moderne Komponisten entdecken die Vielfalt dieses Instruments und schreiben neue Werke für sie. Blockflötenbauer entwickeln und konstruieren neue und moderne Blockflöten aus verschiedenen Materialien. Die Blockflöte lebt!

Laut Statista lag die Produktionsmenge von Blockflöten im Jahr 2008 in Deutschland bei 1.057.000 Instrumenten. Damit war sie das meistproduzierte Blasinstrument in diesem Jahr. Die Blockflöte ist auch eines der am häufigsten erlernten Instrumente in Deutschland. Laut einer Umfrage von 2019 spielten 14 Prozent der Befragten Blockflöte, was sie zum drittbeliebtesten Instrument nach Klavier und Gitarre machte.