Heute vor 27 Jahren starb Rio Reiser, einer der einflussreichsten und vielseitigsten Musiker der deutschen Rockgeschichte. Rio Reiser wurde am 9. Januar 1950 in Berlin geboren und begann schon früh, sich für Musik zu begeistern. Er lernte mehrere Instrumente und gründete mit Freunden verschiedene Bands, die vor allem Beatmusik coverten.

Sein Durchbruch kam 1970 mit der Band Ton Steine Scherben, die als eine der ersten deutschsprachigen Rockbands politische und soziale Themen ansprach. Mit Liedern wie “Macht kaputt, was euch kaputt macht”, “Keine Macht für Niemand” und “Rauch-Haus-Song” wurde Reiser zur Stimme der linken und alternativen Bewegungen der 1970er und 1980er Jahre. Er war auch offen homosexuell und engagierte sich für die Rechte von Schwulen und Lesben.

Nach der Auflösung von Ton Steine Scherben im Jahr 1985 startete Reiser eine erfolgreiche Solokarriere, die ihn zu einem der populärsten deutschen Sänger machte. Er zeigte sich dabei stilistisch vielseitig und experimentierfreudig. Seine bekanntesten Hits sind “König von Deutschland”, “Alles Lüge” und “Junimond”. Er arbeitete auch als Schauspieler, Film- und Theaterkomponist und schrieb Lieder für andere Künstler wie Nena, Herbert Grönemeyer oder Nina Hagen.

Rio Reiser starb am 20. August 1996 an den Folgen einer inneren Blutung, die durch Ösophagusvarizen verursacht wurde. Er wurde zunächst auf seinem Privatgrundstück in Fresenhagen beigesetzt, später aber auf den Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin umgebettet. Dort erhielt er heute ein Ehrengrab der Stadt Berlin, das seine künstlerischen und gesellschaftlichen Verdienste würdigt. Außerdem wurde ein Platz in Berlin-Kreuzberg nach ihm benannt, dem Stadtteil, in dem er lange lebte und wirkte.

Rio Reiser hat die deutsche Rockmusik nachhaltig geprägt und beeinflusst. Seine Lieder sind immer noch aktuell und berühren Menschen verschiedener Generationen. Viele Musiker und Bands haben seine Songs gecovert oder sich von ihm inspirieren lassen.