Am 22. Januar feiern Deutschland und Frankreich den Deutsch-Französischen Tag, der an die Unterzeichnung des Elysée-Vertrags im Jahr 1963 erinnert. Dieser Vertrag legte den Grundstein für eine enge politische, wirtschaftliche und kulturelle Partnerschaft zwischen den beiden Ländern, die einst Erzfeinde waren.
Der Elysée-Vertrag wurde von Bundeskanzler Konrad Adenauer und Präsident Charles de Gaulle unterzeichnet, die sich für eine Aussöhnung und eine gemeinsame Vision für Europa einsetzten. Der Vertrag sah regelmäßige Konsultationen auf allen Ebenen der Regierung, eine verstärkte militärische Zusammenarbeit und einen intensiven Austausch in den Bereichen Bildung, Jugend, Kultur und Medien vor.
Der Deutsch-Französische Tag wurde 2003 anlässlich des 40. Jahrestages des Elysée-Vertrags ins Leben gerufen, um die deutsch-französische Freundschaft zu würdigen und vor allem die Jugendlichen beider Länder mit dem Nachbarland und seinem kulturellen Reichtum bekannt zu machen. In allen Einrichtungen der deutschen und französischen Bildungssysteme dient er der Werbung für die Partnersprache sowie der Information über Austausch- und Begegnungsprogramme und Möglichkeiten des Studiums und der Beschäftigung im Partnerland.
Der Deutsch-Französische Tag steht fast jedes Jahr unter einem anderen Motto, das die aktuellen Themen und Herausforderungen der bilateralen Beziehungen widerspiegelt. So lautete das Motto 2024 beispielsweise „Sport verbindet“, in Anlehnung an die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris. Für das Jahr 2025 gibt es allerdings kein spezielles Motto. Der Tag bietet eine Vielzahl von Veranstaltungen, wie zum Beispiel Vorträge, Workshops, Konzerte, Filmvorführungen, Ausstellungen, Wettbewerbe und vieles mehr.
Der Deutsch-Französische Tag ist nicht nur eine Gelegenheit, die Vergangenheit zu feiern, sondern auch die Zukunft zu gestalten. Am 22. Januar 2019 unterzeichneten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident Emmanuel Macron den Vertrag von Aachen, der den Elysée-Vertrag ergänzt und aktualisiert. Der Vertrag von Aachen bekräftigt die gemeinsame Verantwortung Deutschlands und Frankreichs für die europäische Integration, die Sicherheit und die Verteidigung, die nachhaltige Entwicklung, die Digitalisierung, die Forschung und die Innovation. Der Vertrag von Aachen sieht auch die Schaffung eines deutsch-französischen Bürgerfonds vor, der die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die Zivilgesellschaft fördern soll.
Der Deutsch-Französische Tag ist somit ein Symbol der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich, die sich als Motor und Vorbild für Europa verstehen. Der Tag ist auch eine Einladung an alle Bürger, sich aktiv an dieser Partnerschaft zu beteiligen und die kulturelle Vielfalt zu schätzen, die uns bereichert.
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