Am 31. Januar 1884 wurde Theodor Heuss in Brackenheim geboren. Er war der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland und einer der bedeutendsten liberalen Politiker und Publizisten des 20. Jahrhunderts. Sein Vermächtnis ist bis heute präsent und inspirierend.

Theodor Heuss studierte Nationalökonomie und Kunstgeschichte in München und Berlin und promovierte 1905. Er begann seine journalistische Karriere als Mitarbeiter der Zeitschrift “Die Hilfe” von Friedrich Naumann, einem seiner politischen Vorbilder. Er war Mitglied der Fortschrittlichen Volkspartei, der Deutschen Demokratischen Partei und der Deutschen Staatspartei, die alle dem liberalen Spektrum angehörten. Er war von 1924 bis 1928 und von 1930 bis 1933 Reichstagsabgeordneter und engagierte sich für die Weimarer Republik.

1933 stimmte er dem Ermächtigungsgesetz zu, das Hitler die Diktatur ermöglichte. Dies war ein schwerer Fehler, den er später bereute und öffentlich bekannte. Während der NS-Zeit wurde er aus dem Reichstag ausgeschlossen, als Dozent entlassen und mehrfach verwarnt. Er konnte nur noch als Biograf und Kulturhistoriker arbeiten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war er an der Ausarbeitung des Grundgesetzes beteiligt und wurde 1948 zum Präsidenten des Parlamentarischen Rates gewählt. Er war Gründungsmitglied der Freien Demokratischen Partei (FDP) und wurde 1949 zum ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Er wurde 1954 wiedergewählt und blieb bis 1959 im Amt.

Als Bundespräsident war er ein Symbol der Demokratie und der Versöhnung. Er setzte sich für die Wiederherstellung des Ansehens Deutschlands in der Welt ein, für die Anerkennung der Schuld am Holocaust, für die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen, für die Förderung der Kultur und der Wissenschaft, für die europäische Einigung und für die Freundschaft mit Frankreich und Israel. Er war ein Mann des Wortes, des Humors und der Menschlichkeit.

Theodor Heuss starb 1963 in Stuttgart. Er wurde mit zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen bedacht, darunter das Großkreuz des Bundesverdienstkreuzes, die Ehrenbürgerwürde von Berlin und Bonn, die Goethe-Medaille und der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Er ist Namensgeber für viele Schulen, Straßen, Plätze, Stiftungen und Institutionen. Sein Geburtshaus in Brackenheim ist heute ein Museum, das an sein Leben und Werk erinnert.

Theodor Heuss war ein großer Deutscher, der sich für die Freiheit, die Menschenwürde und die Demokratie eingesetzt hat. Er ist ein Vorbild für alle, die sich für diese Werte engagieren wollen. Sein 140. Geburtstag ist ein Anlass, ihn zu ehren und ihm zu danken.

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