Am 27. September wird in den USA der „Crush a Can Day“ begangen, der auf Deutsch meist als Zerdrücke-eine-Dose-Tag bezeichnet wird. Dieser Aktionstag erinnert spielerisch daran, dass Recycling mit kleinen Gesten beginnt, und lenkt den Blick auf ein Alltagsprodukt, das seit zwei Jahrhunderten eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen hat: die Dose.

Die Geschichte der Konservendose reicht zurück ins frühe 19. Jahrhundert. Bereits 1795 hatte Napoleon eine Prämie für eine haltbare Konservierungsmethode von Lebensmitteln ausgeschrieben, um seine Armee und Marine zu versorgen. Wenige Jahre später entwickelte der französische Lebensmitteltechniker Nicolas Appert ein Verfahren zur Sterilisierung in luftdichten Behältern. 1810 meldete der Brite Peter Durand schließlich ein Patent auf die Nutzung von mit Zinn beschichtetem Eisenblech an, wodurch die klassische Konservendose Gestalt annahm. Auch in den USA trieben Pioniere wie Thomas Kensett und Ezra Daggett die Entwicklung weiter voran. Zunächst fanden Fleisch, Obst und Gemüse in den stabilen Behältern Platz, später folgten Bier und Limonade.

Ein entscheidender Schritt war die Umstellung von Blech auf Aluminium. Seit den 1950er Jahren setzten sich Getränkedosen aus diesem leichten, rostfreien und gut recycelbaren Metall durch. Ergänzt um praktische Öffnungsmechanismen wie den bekannten Laschenverschluss wurden Dosen alltagstauglich und weltweit zum Standard für Softdrinks und Bier. Heute ist Aluminium ein Paradebeispiel für Kreislaufwirtschaft: Eine recycelte Dose kann ohne Qualitätsverlust wiederverwertet werden, und die Herstellung aus Altmaterial benötigt nur einen Bruchteil der Energie gegenüber Primäraluminium.

Genau hier setzt der Zerdrücke-eine-Dose-Tag an. Das Zerdrücken reduziert das Volumen, erleichtert Transport und Lagerung und steigert damit die Effizienz des Recyclingprozesses. Gleichzeitig vermittelt es eine einfache Botschaft: Jeder kann mit wenig Aufwand dazu beitragen, Ressourcen zu schonen.

Der Zerdrücke eine Dose-Tag wird vor allem online oder im Rahmen kleiner Umweltaktionen begangen. Manche Gruppen veranstalten Wettbewerbe, bei denen möglichst viele Dosen gesammelt und klein gedrückt werden. In Ländern mit Pfandsystemen ist dabei freilich Vorsicht geboten, da Automaten meist nur unversehrte Dosen annehmen. Doch unabhängig von regionalen Regelungen bleibt die Botschaft universell: Wer Dosen sachgerecht entsorgt und dem Recycling zuführt, leistet einen Beitrag zum Umweltschutz.

Der Zerdrücke-eine-Dose-Tag ist damit weit mehr als eine skurrile Idee. Er verbindet die lange Geschichte eines Gebrauchsgegenstandes mit der Notwendigkeit, nachhaltig zu handeln, und erinnert daran, dass große Veränderungen oft mit kleinen Gesten beginnen.