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4. November 1877 – Einweihung der Maria-Pia-Brücke

Am 4. November 1877 wurde in Porto ein Bauwerk eingeweiht, das bis heute als technisches und ästhetisches Meisterstück gilt: die Maria-Pia-Brücke, auf Portugiesisch Ponte Maria Pia.

Am 4. November 1877 wurde in Porto ein Bauwerk eingeweiht, das bis heute als technisches und ästhetisches Meisterstück gilt: die Maria-Pia-Brücke, auf Portugiesisch Ponte Maria Pia. Sie verband erstmals dauerhaft die Ufer des Douro und ermöglichte damit eine direkte Eisenbahnverbindung zwischen Porto und dem Süden des Landes. Der Entwurf stammte aus dem Atelier von Gustave Eiffel, der gemeinsam mit seinem Ingenieur Théophile Seyrig eine kühne Bogenkonstruktion aus Schmiedeeisen schuf. Sie war zur Zeit ihrer Eröffnung die längste Bogenbrücke der Welt, mit einer Spannweite von 160 Metern und einer Höhe von 61 Metern über dem Fluss.

Benannt wurde sie nach der damaligen Königin Maria Pia von Savoyen, der Gemahlin von König Ludwig I. Die Brücke war nicht nur ein Symbol für Fortschritt und Ingenieurskunst, sondern auch ein Ausdruck des nationalen Selbstbewusstseins Portugals in einer Epoche des industriellen Aufbruchs. Die Verbindung von Porto nach Lissabon wurde durch sie wesentlich verkürzt, was Handel, Personenverkehr und kulturellen Austausch erleichterte. Zugleich verkörperte das Bauwerk das Vertrauen in moderne Technik und die Vision einer vernetzten Zukunft.

Über ein Jahrhundert lang diente die Maria-Pia-Brücke dem Eisenbahnverkehr, bis sie 1991 durch die neue São-João-Brücke ersetzt wurde. Ihre Struktur war den steigenden Belastungen des modernen Schienenverkehrs nicht mehr gewachsen, doch sie blieb als technisches Denkmal erhalten. Heute ist die Brücke außer Betrieb, steht aber unter Denkmalschutz und gilt als Meilenstein der Ingenieurbaukunst des 19. Jahrhunderts.

Für Porto ist sie weit mehr als ein Relikt der Vergangenheit. Die Silhouette der filigranen Eisenbögen prägt nach wie vor das Stadtbild und erinnert an eine Zeit, in der die Verbindung von Funktionalität und Eleganz noch als Selbstverständlichkeit galt. Viele Besucher sehen in der Maria-Pia-Brücke ein frühes Zeugnis jener Gestaltungsprinzipien, die Gustave Eiffel später in Paris zur Vollendung brachte. Ihr Anblick am Douro bleibt ein Sinnbild für technische Kühnheit und für die Verbindung von Tradition und Fortschritt, die Porto bis heute auszeichnet.

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