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9. November 2004 – Todestag Stig Larsson

Am 9. November 2004 verlor die Welt einen ihrer einflussreichsten und umstrittensten Schriftsteller: Stig Larsson.

Am 9. November 2004 verlor die Welt einen ihrer einflussreichsten und umstrittensten Schriftsteller: Stig Larsson. Der schwedische Journalist und Romanautor, der vor allem für seine posthum veröffentlichte Millennium-Trilogie bekannt ist, hinterließ ein Vermächtnis von Gerechtigkeit und Geheimnis, das Millionen von Lesern auf der ganzen Welt fasziniert hat.

Larsson war ein engagierter Aktivist gegen Rassismus, Faschismus und Gewalt gegen Frauen. Er gründete und leitete die Zeitschrift Expo, die sich kritisch mit rechtsextremen und neonazistischen Bewegungen in Schweden auseinandersetzte. Er erhielt mehrere Morddrohungen von seinen Feinden, die er jedoch nie ernst nahm.

Larsson begann in seiner Freizeit Kriminalromane zu schreiben, die er jedoch nie zu Lebzeiten veröffentlichte. Er schuf die unvergesslichen Charaktere von Mikael Blomkvist, einem investigativen Journalisten, der seinem Alter Ego ähnelt, und Lisbeth Salander, einem genialen Hacker mit einer traumatischen Vergangenheit, die sich als unkonventioneller Ermittler betätigt. Die beiden bilden ein ungleiches Duo, das sich in eine Reihe von komplexen und gefährlichen Fällen verstrickt, die von Serienmorden über Spionage bis hin zu Korruption reichen.

Larsson schloss die ersten drei Bände seiner geplanten zehnbändigen Serie ab, bevor er im Alter von 50 Jahren an einem Herzinfarkt starb. Seine Lebensgefährtin Eva Gabrielsson, mit der er seit 1977 zusammenlebte, fand die Manuskripte in seinem Laptop. Sie gab sie an seinen Verlag weiter, der sie unter den Titeln “Verblendung”, “Verdammnis” und “Vergebung” herausbrachte. Die Bücher wurden zu internationalen Bestsellern, die in mehr als 50 Sprachen übersetzt und in mehreren Filmversionen adaptiert wurden.

Larsson hinterließ jedoch kein Testament, da er befürchtete, dass es seine Identität und seinen Aufenthaltsort preisgeben könnte. Das führte zu einem langwierigen Rechtsstreit zwischen Gabrielsson und Larssons Familie, die seine gesetzlichen Erben waren. Gabrielsson behauptete, dass sie der wahre Hüter von Larssons literarischem Erbe sei und dass er nie gewollt hätte, dass seine Familie von seinem Erfolg profitiere. Sie kämpfte auch um die Rechte an einem unvollendeten vierten Band, den sie als “sehr persönlich” bezeichnete. Die Familie Larsson lehnte jedoch jedes Angebot von Gabrielsson ab, das Erbe zu teilen oder ihr die Rechte an dem vierten Band zu überlassen.

Der Konflikt wurde nie beigelegt, und die Familie Larsson beauftragte einen anderen Autor, David Lagercrantz, mit der Fortsetzung der Millennium-Serie. Lagercrantz veröffentlichte drei weitere Bände, die auf den Charakteren und dem Universum von Larsson basierten, aber keine direkte Verbindung zu seinem unvollendeten Werk hatten. Die Bücher von Lagercrantz wurden ebenfalls zu Bestsellern, stießen aber auch auf Kritik von einigen Fans und Kritikern, die sie als respektlos gegenüber Larssons Vision empfanden.

Stig Larsson bleibt eine der schillerndsten und rätselhaftesten Figuren der modernen Literatur. Sein Leben und sein Werk spiegeln seine Leidenschaft für Gerechtigkeit, Wahrheit und Freiheit wider, die er bis zu seinem letzten Atemzug verfolgte. Sein Vermächtnis lebt in seinen Büchern weiter, die Generationen von Lesern inspirieren und herausfordern werden.

Bild: Jonn Leffmann | CC BY 3.0 Unported
Foto: Jonn Leffmann – Lizenz CC BY 3.0

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