Am 19. November 2023 jährt sich der Todestag von Franz Schubert zum 195. Mal. Der österreichische Komponist gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der frühen Romantik und hinterließ ein umfangreiches und vielfältiges Werk, das erst nach seinem frühen Tod allgemein gewürdigt wurde.
Schubert wurde am 31. Januar 1797 in Wien geboren und zeigte schon früh sein musikalisches Talent. Er erhielt Unterricht von seinem Vater, einem Schulleiter, und von Antonio Salieri, dem Hofkapellmeister. Er sang als Sängerknabe in der Wiener Hofmusikkapelle und spielte Geige und Orgel. Er begann bereits im Alter von 16 Jahren zu komponieren und schuf in seinem kurzen Leben über 600 Lieder, sieben vollständige und fünf unvollendete Sinfonien, Ouvertüren, Bühnenwerke, Klaviermusik und Kammermusik.
Schubert war vor allem ein Meister des Kunstliedes, das er zu einer neuen Ausdrucksform erhob. Er vertonte Gedichte von Goethe, Schiller, Heine und anderen Dichtern und schuf Liederzyklen wie “Die schöne Müllerin” und “Winterreise”. Er beeinflusste mit seinen Liedern viele andere Komponisten der Romantik, wie Mendelssohn, Schumann, Liszt und Brahms.
Schubert war aber auch ein innovativer Komponist in anderen Gattungen. Er schrieb Sinfonien, die sich von den klassischen Vorbildern von Haydn und Mozart lösten und neue Wege der Form und Harmonik beschritten. Seine “Unvollendete” Sinfonie in h-Moll ist eines seiner bekanntesten Werke, das nur aus zwei Sätzen besteht und eine geheimnisvolle und melancholische Stimmung erzeugt. Seine “Große” Sinfonie in C-Dur ist ein monumentales Werk, das an Beethoven erinnert und von Schumann als “die größte instrumentale Musik seit Beethovens Tod” bezeichnet wurde.
Schubert schrieb auch Kammermusik, die sich durch melodischen Reichtum und emotionale Tiefe auszeichnet. Sein Streichquintett in C-Dur, sein letztes vollendetes Werk, ist ein Meisterwerk der Kammermusik, das von Schönheit und Schmerz erfüllt ist. Sein Streichquartett in d-Moll, bekannt als “Der Tod und das Mädchen”, basiert auf einem seiner eigenen Lieder und thematisiert die Vergänglichkeit des Lebens.
Schubert starb am 19. November 1828 in Wien an den Folgen einer Syphilis-Infektion, die er sich vermutlich 1823 zugezogen hatte. Er wurde nur 31 Jahre alt. Schubert wurde auf dem Währinger Friedhof begraben, in der Nähe von Beethovens Grab, dessen Musik er bewunderte. Später wurde er auf den Wiener Zentralfriedhof umgebettet, wo ihm ein Ehrengrab gewidmet ist.
Schuberts Tod wurde von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Er war zu Lebzeiten nur einem kleinen Kreis von Freunden und Bewunderern bekannt, die seine Musik in privaten Konzerten, den sogenannten Schubertiaden, aufführten. Er hatte Schwierigkeiten, seine Werke zu veröffentlichen und zu verkaufen. Er lebte in bescheidenen Verhältnissen und war oft auf die Unterstützung seiner Freunde angewiesen.
Schuberts Ruhm begann erst nach seinem Tod zu wachsen, als seine Werke von anderen Komponisten und Musikern entdeckt und verbreitet wurden. Er wurde als einer der größten Komponisten der Musikgeschichte anerkannt und seine Musik wird bis heute weltweit gespielt und geliebt.
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