Vor genau 24 Jahren, am 8. April 2000, wurde in Hamburg-Altona ein Meilenstein für den Kinderschutz und die anonyme Hilfe für verzweifelte Mütter gesetzt: die erste moderne Babyklappe Deutschlands wurde eingeweiht. Dieses Datum markiert den Beginn einer neuen Ära der sozialen Fürsorge, die bis heute Nachhall findet.

Die Babyklappe, ein Projekt des Vereins Sternipark, bot eine sichere Alternative für Mütter, die sich außerstande sahen, für ihr neugeborenes Kind zu sorgen. Verborgen hinter einer unscheinbaren Stahlklappe, befand sich ein Wärmebett mit Sensor, in das Neugeborene anonym gelegt werden konnten. Bei der Abgabe eines Babys wurde ein Alarm ausgelöst, sodass Mitarbeiter des Vereins sich unverzüglich um das Neugeborene kümmern konnten.

Die Einrichtung dieser Klappe war eine direkte Reaktion auf tragische Fälle von ausgesetzten Säuglingen, die die Stadt erschütterten. Sie bot verzweifelten Müttern eine anonyme und sichere Möglichkeit, ihr Kind in fürsorgliche Hände zu geben, anstatt es auszusetzen oder Schlimmeres.

Seit ihrer Eröffnung wurden insgesamt 56 Säuglinge bei den Babyklappen von Sternipark abgegeben. Im ersten Jahr waren es sieben Babys, doch die Zahlen sind inzwischen deutlich zurückgegangen. Dies wird auf die gestiegene Zahl von Babyklappen – mittlerweile gibt es rund 100 in Deutschland – und verbesserte Lebensumstände für Mütter, wie Elternzeit und mehr Kitaplätze, zurückgeführt.

Die Babyklappe in Hamburg-Altona und ihre Nachfolger haben über die Jahre hinweg zahlreiche Leben gerettet und verzweifelten Müttern eine niedrigschwellige Hilfe geboten. Sie stehen symbolisch für eine Gesellschaft, die bereit ist, in schwierigen Zeiten unterstützend einzugreifen.

Heute, 24 Jahre später, feiern wir nicht nur die Existenz dieser Einrichtungen, sondern auch die Fortschritte, die in der sozialen Unterstützung und im Kinderschutz gemacht wurden. Die Babyklappe in Hamburg-Altona bleibt ein wichtiges Zeugnis dafür, wie Innovation und Mitgefühl Hand in Hand gehen können, um Leben zu retten und Familien eine zweite Chance zu geben.

Bild: Walter Winckelmann | All Rights Reserved