Am 22. Juli wird weltweit der Tag des Spoonerismus begangen. Ein Spoonerismus ist eine Vertauschung von worteinleitenden Phonemen oder Morphemen, wodurch sich neue, häufig komische Bedeutungen von Wörtern, Ausdrücken oder Sätzen ergeben. Zum Beispiel: „Buck Frexit“ statt „Fuck Brexit“ oder „runny babbit“ statt „bunny rabbit“.
Der Begriff Spoonerismus geht zurück auf den Oxford-Professor William Archibald Spooner (1844-1930), der für seine Neigung, solche Fehler zu machen, berühmt war. Er soll zum Beispiel in einer Predigt gesagt haben: „The Lord is a shoving leopard“ statt „The Lord is a loving shepherd“ oder in einer Rede: „Three cheers for our queer old dean“ statt „Three cheers for our dear old queen“. Obwohl viele Spoonerismen ihm zugeschrieben werden, sind die meisten davon wahrscheinlich erfunden oder übertrieben.
Spoonerismen sind nicht nur das Ergebnis von Versprechern oder Scherzen, sondern auch ein literarisches Stilmittel, das von vielen Autoren und Künstlern verwendet wurde. So schrieb der französische Autor François Rabelais im 16. Jahrhundert in seinem Roman Pantagruel: „femme folle à la messe et femme molle à la fesse“ („verrückte Frau in der Messe und weiche Frau am Hintern“). Der amerikanische Komiker F. Chase Taylor veröffentlichte 1945 ein Buch mit dem Titel My Tale Is Twisted, das 44 spoonerisierte Versionen von bekannten Kindergeschichten enthielt. Auch in der Musik, im Film, im Theater und in der Werbung finden sich zahlreiche Beispiele für Spoonerismen.
Der Tag des Spoonerismus soll die Menschen dazu anregen, mit der Sprache zu spielen und sich über die unerwarteten und humorvollen Effekte zu freuen, die durch das Vertauschen von Lauten entstehen können.
In unserem Video haben wir ein in Deutschland sehr bekanntes Beispiel von Spoonerismen verlinkt, ein Episode von „Kentucky Schreit Ficken“ aus dem Comedy-Format „RTL – Samstag Nacht“: