Heute vor 90 Jahren, am 15. August 1933, wurde das Theaterstück “Der Hauptmann von Köpenick” von Carl Zuckmayer im Deutschen Theater in Berlin uraufgeführt. Das Stück basiert auf der wahren Geschichte von Wilhelm Voigt, einem Schuster, der sich 1906 als Hauptmann verkleidete und einen Trupp Soldaten befehligte, um das Rathaus von Köpenick zu besetzen und den Bürgermeister zu verhaften. Voigt wollte damit einen Pass erlangen, um seine bürgerlichen Rechte wiederzuerlangen, die er durch seine kriminelle Vergangenheit verloren hatte.
Das Stück war ein großer Erfolg und wurde zu einem Symbol für den Widerstand gegen die autoritäre und militaristische Gesellschaft des Kaiserreichs und später der NS-Diktatur. Zuckmayer zeichnete Voigt als einen sympathischen Antihelden, der mit Witz und Mut die Obrigkeit herausforderte und die Lächerlichkeit des preußischen Kadavergehorsams aufdeckte. Das Stück wurde in mehrere Sprachen übersetzt und in vielen Ländern aufgeführt. Es wurde auch mehrmals verfilmt, unter anderem mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle.
Auch heute noch hat das Stück eine aktuelle Botschaft, denn es zeigt, wie wichtig es ist, sich für seine Rechte einzusetzen und sich nicht blindlings einer autoritären Macht zu unterwerfen. Es erinnert uns auch daran, dass jeder Mensch eine Würde hat, die nicht von seinem sozialen Status oder seiner Herkunft abhängt. Das Stück ist ein Plädoyer für Menschlichkeit, Toleranz und Demokratie in einer Welt voller Konflikte und Ungerechtigkeiten.

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