Am 23. September 2023 findet zum achten Mal der Europäische Pilztag statt, ein Aktionstag, der die Bedeutung und Vielfalt der Pilze in den Fokus rückt und der jedes Jahr am vierten Samstag im September gefeiert wird. Der Europäische Pilztag wurde 2016 von der deutschen Pilzexpertin Karin Montag ins Leben gerufen, die auch die Herausgeberin der Zeitschrift “Der Tintling” ist. Der Aktionstag soll das Interesse und das Wissen über Pilze in der Öffentlichkeit fördern, sowie den Schutz ihrer Lebensräume und ihrer traditionellen Namen unterstützen.
Pilze sind faszinierende Lebewesen, die weder zu den Pflanzen noch zu den Tieren gehören, sondern ein eigenes Reich bilden. Sie sind wichtige Bestandteile vieler Ökosysteme, da sie organische Substanzen abbauen und Nährstoffe für andere Organismen bereitstellen. Außerdem bilden sie oft symbiotische Beziehungen mit Pflanzen, Tieren oder anderen Pilzen, die für beide Partner vorteilhaft sind. Einige Pilze sind auch für den Menschen von großem Nutzen, sei es als Nahrungsmittel, Medizin oder Rohstoff.
Der Europäische Pilztag bietet eine Gelegenheit, mehr über diese faszinierenden Lebewesen zu erfahren und sie zu bewundern. An diesem Tag finden in vielen europäischen Ländern pilzkundliche Veranstaltungen statt, wie zum Beispiel Führungen, Ausstellungen, Vorträge oder Kochkurse. Dabei können die Teilnehmer nicht nur verschiedene Pilzarten kennenlernen, sondern auch lernen, wie man sie richtig sammelt, bestimmt und zubereitet. Außerdem können sie sich über die Bedrohungen informieren, denen die Pilze ausgesetzt sind, wie zum Beispiel Lebensraumverlust, Umweltverschmutzung oder Übernutzung.
Es gibt viele verschiedene Pilzarten in Deutschland, die sowohl essbar als auch ungenießbar oder sogar giftig sind. Für Besserwisser hier einige der bekanntesten essbaren Pilze:
- Champignon: Der Champignon ist der wohl bekannteste und beliebteste aller Kulturpilze. Er hat einen weißen, cremefarbenen oder braunen Hut und wächst auf Wiesen, Feldern oder in Gärten. Er ist vielseitig verwendbar und schmeckt mild bis nussig.
- Pfifferling (In Bayern Reherl, in Österreich Eierschwammerl in Franken Gelberle, in Sachsen Gelchen, in der Schweiz auch Eierschwämmli): Der Pfifferling hat einen gelblichen bis orangefarbenen Hut, der trichterförmig ist. Er wächst in Nadel- oder Laubwäldern, oft in großen Mengen. Er ist ein sehr schmackhafter Speisepilz, der roh giftig ist. Er sollte nur für den Eigenbedarf gesammelt werden, da er geschützt ist.
- Steinpilz: Der Steinpilz hat einen braunen, glatten Hut und einen dicken, weißen Stiel. Er wächst in Laub- oder Nadelwäldern, meist unter Buchen oder Fichten. Er ist einer der besten Speisepilze, der ein festes, aromatisches Fleisch hat.
- Marone: Die Marone hat einen braunen, samtigen Hut und einen hellen Stiel mit einem Netzwerk. Sie wächst in Laub- oder Nadelwäldern, oft unter Birken oder Kiefern. Sie ist ein guter Speisepilz, der ähnlich wie der Steinpilz schmeckt.
- Herbsttrompete: Die Herbsttrompete hat einen graubraunen bis schwarzen Hut, der trompeten- oder trichterförmig ist. Sie wächst in Buchenwäldern oder anderen Laubwäldern, oft in großen Gruppen. Sie ist ein sehr geschätzter Würzpilz, der getrocknet werden kann. Sie sollte nicht roh oder alt gegessen werden.
Wer sich für Pilze interessiert und am Europäischen Pilztag teilnehmen möchte, kann sich auf der Website des Aktionstags über die geplanten Veranstaltungen in seiner Nähe informieren. Dort findet man auch weitere Informationen und Quellen zum Thema Pilze. Auch bieten viele Volkshochschulen Einführungen in die Pilzbestimmung an. Der Europäische Pilztag ist eine tolle Möglichkeit, die Welt der Pilze zu entdecken und zu schätzen. Denn wie Karin Montag sagt: „Pilze sind nicht nur lecker, sondern auch lehrreich.“
