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3. Oktober 1988 – Todestag Franz Josef Strauß

Am 3. Oktober 1988 starb Franz Josef Strauß, der Vorsitzende der Christlich-Sozialen Union (CSU) und der Ministerpräsident von Bayern, an einem Herzinfarkt im Alter von 73 Jahren.

Am 3. Oktober 1988 starb Franz Josef Strauß, der Vorsitzende der Christlich-Sozialen Union (CSU) und der Ministerpräsident von Bayern, an einem Herzinfarkt im Alter von 73 Jahren. Sein Tod markierte das Ende einer Ära in der deutschen Politik, denn er war eine der prominentesten und polarisierendsten Figuren in der Nachkriegszeit. Er wurde von seinen Anhängern für sein Charisma, seine Vision und seine Leistungen bewundert, aber auch von seinen Gegnern für seine Arroganz, seine Skandale und seine Misserfolge kritisiert.

Strauß wurde 1915 in München als Sohn eines Metzgers geboren. Er glänzte in seinen Studien und wurde Lehrer, bevor er sich während des Zweiten Weltkriegs der Armee anschloss. Nach dem Krieg engagierte er sich in der Politik und trat der CSU bei, einer konservativen Partei, die die Interessen Bayerns vertrat. Er stieg schnell auf und bekleidete verschiedene Positionen auf Bundesebene, wie zum Beispiel Minister für besondere Aufgaben, Atomfragen, Verteidigung und Finanzen. Er war auch ein enger Verbündeter von Bundeskanzler Konrad Adenauer und ein entschiedener Befürworter der Integration Westdeutschlands in die NATO und die Europäische Gemeinschaft.

Strauß musste jedoch auch mehrere Kontroversen und Herausforderungen im Laufe seiner Karriere bewältigen. Er wurde 1962 zum Rücktritt als Verteidigungsminister gezwungen, nachdem er beschuldigt wurde, seine Macht in der sogenannten „Spiegel-Affäre“ zu missbrauchen, einem politischen Skandal, der die Verhaftung von Journalisten beinhaltete, die seine militärische Politik kritisierten. Er scheiterte auch daran, 1980 Bundeskanzler zu werden, als er als Kandidat des CDU/CSU-Bündnisses gegen Helmut Schmidt von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) antrat. Er verlor die Wahl knapp und musste sich mit der Rolle des Oppositionsführers zufriedengeben.

Trotz dieser Rückschläge blieb Strauß einflussreich und ehrgeizig. Er wurde 1978 zum Ministerpräsidenten von Bayern gewählt und verwandelte den Staat in eine wohlhabende und moderne Region. Er verfolgte auch eine aktive Außenpolitik und knüpfte Kontakte zu Führern aus Ost und West. Er war besonders daran interessiert, die Beziehungen zur Sowjetunion und ihren Verbündeten zu verbessern, und spielte eine entscheidende Rolle bei der Sicherung eines Milliarden-Mark-Kredits für Ostdeutschland im Jahr 1983. Er hoffte, dass dies den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den beiden deutschen Staaten erleichtern würde.

Strauß starb kurz vor dem Fall der Berliner Mauer und der Wiedervereinigung Deutschlands, für die er sich lange eingesetzt hatte. Sein Vermächtnis wird noch heute diskutiert, da er eine gemischte Bilanz von Erfolgen und Kontroversen hinterließ. Er gilt weithin als einer der einflussreichsten Politiker in der deutschen Geschichte, aber auch als einer der umstrittensten. Seine Anhänger loben ihn als einen visionären Führer, der Bayern und Deutschland modernisierte, während seine Kritiker ihn als einen autoritären Populisten verurteilen, der Demokratie und Menschenrechte gefährdete.

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