Am 17. Oktober ist der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut, der von den Vereinten Nationen im Jahr 1992 ausgerufen wurde. Der Aktionstag soll auf die Situation von Millionen von Menschen aufmerksam machen, die in extremer Armut leben und unter Hunger, Gewalt und fehlender Bildung leiden. Das Motto des diesjährigen Tages lautet: “Gemeinsam die Zukunft gestalten: Gefestigte Armut beenden, alle Menschen auf unserem Planeten respektieren”.
Laut einem Bericht der UN hat sich die Armut weltweit im Zuge der Corona-Pandemie massiv verschärft. Rund 120 Millionen Menschen seien im vergangenen Jahr in extreme Armut zurückgefallen, das heißt, sie haben weniger als 1,90 Dollar pro Tag zur Verfügung. Die Zahl der Menschen, die an Hunger leiden, könnte sich um bis zu 132 Millionen erhöht haben. Die weltweite Quote der extremen Armut sei zum ersten Mal seit 1998 gestiegen und betreffe fast jeden zehnten Menschen auf der Welt.
Die Weltbank warnt vor den langfristigen Folgen der Pandemie für die Entwicklungsländer, die besonders hart getroffen wurden. Viele dieser Länder seien in einer Schuldenfalle gefangen und hätten kaum Spielraum für Investitionen in Gesundheit, Bildung und soziale Sicherung. Die Weltbank fordert daher eine verstärkte internationale Zusammenarbeit und Solidarität, um die ärmsten Länder zu unterstützen und die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen.
Die Ziele für nachhaltige Entwicklung sind ein globaler Aktionsplan, den die UN im Jahr 2015 verabschiedet haben. Sie umfassen 17 Ziele und 169 Unterziele, die bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollen. Das erste Ziel ist die Beendigung der Armut in allen ihren Formen und überall. Dazu gehören unter anderem Maßnahmen zur Erhöhung des Einkommens, zur Verbesserung des Zugangs zu Nahrung, Wasser, Gesundheitsversorgung, Bildung und sozialen Diensten sowie zur Reduzierung der Ungleichheit und Diskriminierung.
Der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut soll dazu beitragen, das Bewusstsein für die Dringlichkeit dieser Aufgabe zu schärfen und die Stimmen der Betroffenen zu stärken. Auf zahlreichen Veranstaltungen und im Internet rufen die UN sowie Nichtregierungsorganisationen dazu auf, sich aktiv gegen Armut zu engagieren und die Menschenwürde aller zu respektieren.

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