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17. Juni 2024 – Ehemaliger Tag der Deutschen Einheit

Der 17. Juni war über vier Jahrzehnte lang ein symbolträchtiger Tag in der deutschen Geschichte, der an den Volksaufstand in der DDR im Jahr 1953 erinnerte.

Der 17. Juni war über vier Jahrzehnte lang ein symbolträchtiger Tag in der deutschen Geschichte, der an den Volksaufstand in der DDR im Jahr 1953 erinnerte. Von 1954 bis zur deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 war der 17. Juni als „Tag der Deutschen Einheit“ ein offizieller Feiertag in der Bundesrepublik Deutschland.

Am 17. Juni 1953 erhoben sich die Menschen in der DDR gegen das SED-Regime. Der Auslöser des Aufstandes war die Erhöhung der Arbeitsnormen, doch die Unzufriedenheit ging tiefer und umfasste Forderungen nach politischen und wirtschaftlichen Reformen. Hunderttausende Arbeiter, Studenten und Bürger strömten auf die Straßen in Ost-Berlin und anderen Städten, um gegen die drückenden Lebensbedingungen und die Unterdrückung der Freiheit zu protestieren.

Die sowjetischen Truppen und die DDR-Volkspolizei schlugen den Aufstand blutig nieder, was zahlreiche Todesopfer forderte und viele Demonstranten inhaftierte. Der Aufstand scheiterte, hinterließ jedoch ein tiefes Symbol für den Widerstand gegen die kommunistische Diktatur.

Als Reaktion auf den Aufstand von 1953 erklärte die Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland den 17. Juni 1954 zum „Tag der Deutschen Einheit“. Dieser Tag sollte sowohl an die Opfer des Aufstandes erinnern als auch die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten zum Ausdruck bringen. Der 17. Juni war fortan ein gesetzlicher Feiertag, der in Westdeutschland feierlich begangen wurde. Paraden, Gedenkveranstaltungen und Reden waren typische Merkmale dieses Tages, der die Verbundenheit der Deutschen in Ost und West symbolisierte.

Das Jahr 1989 markierte einen Wendepunkt in der deutschen Geschichte. Die friedliche Revolution in der DDR führte im November 1989 zum Fall der Berliner Mauer. Dieser historische Moment war der Auftakt zu einem rasanten Prozess der Wiedervereinigung, der am 3. Oktober 1990 seinen offiziellen Abschluss fand. Die DDR trat der Bundesrepublik Deutschland bei, und das vereinte Deutschland erlangte seine Souveränität zurück.

Mit der Wiedervereinigung änderte sich auch der deutsche Nationalfeiertag. Der 3. Oktober, der Tag der Deutschen Einheit, wurde nun zum neuen Nationalfeiertag erklärt. Dieser Tag erinnert an die rechtliche und politische Wiedervereinigung Deutschlands und steht für die Überwindung der jahrzehntelangen Teilung.

Der Wechsel des Feiertags symbolisiert einen neuen Abschnitt in der deutschen Geschichte. Während der 17. Juni die Hoffnung auf Einheit und die Erinnerung an den Widerstand gegen die Unterdrückung verkörperte, steht der 3. Oktober für die tatsächliche Vollendung dieser Einheit und den Beginn eines neuen, gemeinsamen Weges.

Der 17. Juni bleibt ein wichtiger Teil der deutschen Erinnerungskultur. Auch wenn er nicht mehr als offizieller Feiertag begangen wird, bleibt er ein Gedenktag, der an den Mut und die Entschlossenheit derjenigen erinnert, die 1953 für Freiheit und Gerechtigkeit kämpften.

Bildquellen auf dieser Seite:

  • Roald-Amundsen-Gemeinfrei: Gemeinfrei | Gemeinfrei
  • Nostradamus_by_Cesar-Gemeinfrei: Gemeinfrei | Gemeinfrei

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