Er war einer der berühmtesten Juweliere der Welt, der mit seinen kunstvollen Schmuckstücken die Zaren und die Reichen begeisterte. Heute vor 104 Jahren, am 24. September 1920, starb Peter Carl Fabergé in der Schweiz, nachdem er aus seiner Heimat Russland fliehen musste. Sein Vermächtnis sind die legendären Fabergé-Eier, die zu den wertvollsten und begehrtesten Objekten der Kunstgeschichte gehören.

Peter Carl Fabergé wurde am 30. Mai 1846 in Sankt Petersburg als Sohn eines Goldschmieds geboren. Er erlernte das Handwerk seines Vaters und übernahm 1872 die Leitung des väterlichen Juweliergeschäfts. Er spezialisierte sich auf die Herstellung von Schmuck und Dekorationsobjekten im altrussischen Stil, die er mit Edelsteinen, Emaille und anderen kostbaren Materialien verzierte.

Der Durchbruch gelang ihm 1885, als er im Auftrag des Zaren Alexander III. ein Schmuckstück in Form eines Ostereis für seine Frau Maria Feodorovna anfertigte. Das Ei bestand aus einer goldenen Schale, die sich öffnen ließ und eine kleine Henne aus Gold und Edelsteinen enthielt. Die Kaiserin war von dem Geschenk so begeistert, dass der Zar beschloss, ihr jedes Jahr ein neues Fabergé-Ei zu Ostern zu schenken.

Die Fabergé-Eier wurden zu einem Symbol für Luxus und Raffinesse. Sie waren nicht nur äußerst kunstvoll gestaltet, sondern enthielten auch immer eine Überraschung im Inneren, wie zum Beispiel eine Miniatur des kaiserlichen Palastes, eine Uhr oder eine Spieluhr. Jedes Ei war ein Unikat und erforderte monatelange Arbeit von den besten Goldschmieden, Malern und Juwelieren der Fabergé-Werkstatt.

Bis 1917 fertigte Fabergé insgesamt 52 kaiserliche Eier an, die er nicht nur an die Zarenfamilie, sondern auch an andere Mitglieder des europäischen Adels und reiche Kunden verkaufte. Seine Eier wurden zu einem Inbegriff höchster Goldschmiedekunst und erlangten weltweite Berühmtheit. Auch heute noch sind sie in Museen, Sammlungen und Auktionen zu bewundern und erreichen astronomische Preise.

Das Schicksal von Peter Carl Fabergé war jedoch weniger glücklich. Nach der russischen Revolution von 1917 wurde sein Geschäft von den Bolschewiki beschlagnahmt und seine Familie musste aus Russland fliehen. Er selbst ging nach Deutschland, wo er sich mit seiner Frau in Bad Homburg niederließ. Er starb am 24. September 1920 in Pully bei Lausanne in der Schweiz an einer Lungenentzündung. Er wurde auf dem Friedhof von Cannes in Frankreich beigesetzt.

Peter Carl Fabergé hinterließ ein künstlerisches Erbe von unschätzbarem Wert. Seine Eier sind nicht nur Schmuckstücke, sondern auch Zeugnisse einer vergangenen Epoche, die von Glanz und Tragödie geprägt war. Sie sind bis heute ein Symbol für Liebe, Schönheit und Kreativität.