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20. Oktober 1967 – Erstausstrahlung Aktenzeichen XY … ungelöst

Am 20. Oktober 1967 startete im ZDF eine Sendung, die das deutsche Fernsehen und die Kriminalitätsbekämpfung nachhaltig prägte: Aktenzeichen XY … ungelöst.

Am 20. Oktober 1967 startete im ZDF eine Sendung, die das deutsche Fernsehen und die Kriminalitätsbekämpfung nachhaltig prägte: Aktenzeichen XY … ungelöst. Eduard Zimmermann, der die Reihe ins Leben rief, schuf damit ein Format, das die Öffentlichkeit aktiv in die Aufklärung ungelöster Verbrechen einbezieht. Zuschauer werden seitdem aufgerufen, Hinweise zu laufenden Kriminalfällen zu geben und damit die Ermittlungsbehörden zu unterstützen.

Eduard Zimmermann war ein Journalist, der als Verbrechensopfer ein starkes Interesse an der Verhinderung von Straftaten hatte. Mit Aktenzeichen XY … ungelöst entwickelte er eine innovative Möglichkeit, Kriminalfälle öffentlich zu präsentieren und die Mithilfe der Bevölkerung zu mobilisieren. Die Sendung zeigte ungelöste Verbrechen in Form von nachgestellten Szenen, kombiniert mit Fakten, um die Zuschauer zum Nachdenken und Handeln anzuregen.

Bereits in den Anfangsjahren führte die Sendung zur Festnahme von Tätern aufgrund der eingegangenen Hinweise. Obwohl es anfangs auch Kritiker gab, die eine Verunsicherung der Bevölkerung befürchteten, erwies sich das Format als äußerst erfolgreich. Die Zuschauerresonanz war enorm, und viele Kriminalfälle konnten dank der eingehenden Tipps gelöst werden.

Eduard Zimmermann moderierte die Sendung bis 1997. Nach seinem Rückzug übernahm zunächst Butz Peters, seit 2002 ist Rudi Cerne das Gesicht der Sendung. Mit Cerne wurde das Format modernisiert, ohne den Grundgedanken zu verlieren. Heute wird verstärkt auf moderne Kommunikationstechniken wie soziale Medien gesetzt, um Hinweise zu sammeln.

Die enge Zusammenarbeit mit der Polizei blieb jedoch unverändert. Das Ziel, Verbrechen aufzuklären und präventiv zu wirken, stand und steht weiterhin im Mittelpunkt.

Der Erfolg der Sendung ist beeindruckend: Über 40 Prozent der vorgestellten Fälle konnten durch Zuschauerhinweise gelöst werden. Dies umfasst eine Bandbreite von Straftaten, von Betrug bis hin zu schwerwiegenden Verbrechen wie Mord. Auch international hat das Format Anklang gefunden. Zahlreiche Länder, darunter Österreich und die Schweiz, produzierten eigene Versionen der Sendung.

Aktenzeichen XY … ungelöst ist nach 57 Jahren fest im deutschen Fernsehen verankert. Die Seriosität der Darstellung und die nüchterne, faktenbasierte Präsentation der Fälle hat das Format glaubwürdig und erfolgreich gemacht. Trotz der Veränderungen in der Kriminalität – wie Cyberkriminalität und organisierte Verbrechen – bleibt das Grundprinzip der Sendung unverändert.

57 Jahre nach der Erstausstrahlung ist Aktenzeichen XY … ungelöst eine Institution im deutschen Fernsehen. Eduard Zimmermanns Idee lebt weiter und hat unzählige Verbrechen zur Aufklärung gebracht. Das Zusammenspiel von Medien, Polizei und der Mithilfe der Bevölkerung hat Maßstäbe gesetzt, die bis heute relevant sind.

Bildquellen auf dieser Seite:

  • Roald-Amundsen-Gemeinfrei: Gemeinfrei | Gemeinfrei

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