Heiligabend, der 24. Dezember, ist der Vorabend des Weihnachtsfestes, an dem die Geburt Jesu Christi gefeiert wird. In vielen Ländern, vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz, ist Heiligabend der Höhepunkt und Abschluss der Adventszeit, an dem die traditionelle Bescherung stattfindet.
Der Heilige Abend hat seinen Ursprung in der christlichen Tradition, die die Vorfreude auf die Ankunft des Erlösers ausdrückt. Nach dem katholischen Kirchenjahr endet an diesem Tag die vorweihnachtliche Fastenzeit, die seit dem 4. Jahrhundert belegt ist. Mit der ersten Vesper von Weihnachten beginnt die Weihnachtszeit, die bis zum 6. Januar, dem Fest der Erscheinung des Herrn, dauert.
Der Heilige Abend wird auch als Vigil bezeichnet, was bedeutet, dass mit Nachtwachen der ersehnten Heiligen Geburt entgegengefiebert wird. In der Heiligen Nacht, die vom 24. auf den 25. Dezember reicht, wird nach der biblischen Überlieferung Jesus in einem Stall in Bethlehem geboren, umgeben von Hirten und später von Weisen aus dem Morgenland. Diese Ereignisse werden in verschiedenen liturgischen Feiern, wie der Christvesper, dem Krippenspiel und der Christmette, dargestellt und verkündet.
Der Heilige Abend ist also ein Tag der Freude, der Hoffnung und der Nächstenliebe, an dem die Christen die Menschwerdung Gottes feiern und seine Liebe zu den Menschen erfahren. Er ist auch ein Tag der Besinnung, der Umkehr und der Vergebung, an dem die Christen sich auf das Kommen des Herrn vorbereiten und sich seiner Gnade öffnen.
Der Heilige Abend wird in verschiedenen Kulturen und Regionen unterschiedlich gestaltet und gefeiert. In einigen Ländern, wie in den nordischen Ländern, Ungarn oder Argentinien, findet die Bescherung, also die Verteilung der Geschenke, an diesem Tag statt. In anderen Ländern, wie in den englisch- und französischsprachigen Ländern, werden die Geschenke am Morgen des ersten Weihnachtstages ausgepackt. In der orthodoxen Kirche gilt der 24. Dezember weiterhin als letzter Tag der vorweihnachtlichen Fastenzeit, so dass traditionell ein Mahl ohne tierische Produkte eingenommen wird. Das Festessen findet dann am 25. Dezember statt.
In Deutschland ist es verbreitete Sitte, am Heiligen Abend im Familienkreis zusammenzukommen und ein gemeinsames Abendessen einzunehmen. Dabei gibt es je nach Region und Tradition verschiedene Speisen, wie Kartoffelsalat mit Würstchen oder Frikadellen, Gans, Karpfen oder Schäufele. Vor oder nach dem Essen findet die Bescherung statt, bei der sich die Familienmitglieder gegenseitig beschenken. Dabei spielt der Weihnachtsbaum, der meist mit Kerzen, Kugeln und Lametta geschmückt ist, eine wichtige Rolle. Oft werden auch Weihnachtslieder gesungen oder Weihnachtsgeschichten vorgelesen.
In vielen Familien gehört auch der Besuch eines Gottesdienstes zum Ritual, auch bei Nicht-Kirchgängern. Die Gottesdienste an Heiligabend gehören daher in allen Konfessionen zu den am besten besuchten des ganzen Jahres. Dabei gibt es verschiedene Formen und Zeiten, wie die Christvesper am späten Nachmittag, das Krippenspiel für Kinder, die Christmette in der Nacht oder die Mitternachtsmesse um 24 Uhr.
Der Heilige Abend ist also ein vielfältiger und bedeutender Tag, der sowohl religiöse als auch kulturelle Aspekte vereint. Er ist ein Tag der Freude und der Gemeinschaft, aber auch der Besinnung und der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest.

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