Am 28. Dezember 1978 begann einer der härtesten Winter in der deutschen Geschichte. Ein starker Schneesturm fegte über das Land und legte den Verkehr, die Stromversorgung und das öffentliche Leben lahm. Tausende Menschen waren eingeschneit, erfroren oder erlitten schwere Schäden an ihren Häusern und Autos. Die Bundeswehr, das Technische Hilfswerk und freiwillige Helfer waren im Dauereinsatz, um die Not zu lindern.
Der Katastrophenwinter dauerte bis Ende Februar 1979 an und forderte insgesamt mehr als 100 Todesopfer in Deutschland. Die Schneemassen erreichten Rekordhöhen von bis zu sechs Metern in einigen Regionen. Die Temperaturen fielen auf bis zu minus 30 Grad Celsius. Viele Orte waren wochenlang von der Außenwelt abgeschnitten. Die Versorgung mit Lebensmitteln, Heizöl und Medikamenten war gefährdet. Die Landwirtschaft erlitt massive Ernteausfälle.
Besonders hart traf der Katastrophenwinter die DDR, die das gesamte Territorium von den Schneefällen und der Kälte betroffen war. Die wirtschaftlichen Schäden wurden auf etwa acht Milliarden Mark geschätzt. Die Nationale Volksarmee wurde zu Hilfe gerufen, um die wichtigsten Verkehrswege und Versorgungsleitungen freizuräumen. Die Soldaten mussten teilweise Schneeverwehungen von bis zu sechs Metern Höhe sprengen, um den Hilfskräften einen Weg zu bahnen.
Auch in den Braunkohletagebauen, die für die Energieversorgung essentiell waren, waren die Soldaten im Einsatz, um die festgefrorene Kohle zu lösen. Die Bevölkerung litt unter Stromausfällen, Lebensmittelknappheit und Heizproblemen. Trotz der schwierigen Lage zeigte sich auch hier ein hoher Grad an Solidarität und Hilfsbereitschaft unter den Menschen.
Der Katastrophenwinter gilt als eines der extremsten Wetterereignisse des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Er zeigte die Verwundbarkeit der modernen Gesellschaft gegenüber den Launen der Natur. Er weckte aber auch den Zusammenhalt und die Solidarität der Menschen, die sich gegenseitig halfen und unterstützten. Er hinterließ bleibende Erinnerungen und Spuren in der deutschen Kultur und Geschichte.
Bild: Bundesarchiv, Bild 183-U0102-026 | CC BY-SA 3.0 UnportedBildquellen auf dieser Seite:
- Neubrandenburg, Soldaten beim Schneeräumen: Bundesarchiv, Bild 183-U0102-026 | CC BY-SA 3.0 Unported
- Roald-Amundsen-Gemeinfrei: Gemeinfrei | Gemeinfrei
- Nostradamus_by_Cesar-Gemeinfrei: Gemeinfrei | Gemeinfrei