Vor 460 Jahren, am 18. Februar 1564, starb einer der größten Künstler aller Zeiten: Michelangelo Buonarroti. Er war Maler, Bildhauer, Architekt und Dichter, der die Kunst der italienischen Hochrenaissance prägte und revolutionierte. Seine Werke zeugen von seiner Genialität, seiner Schaffenskraft und seiner Spiritualität. Sie sind bis heute Quellen der Inspiration, der Bewunderung und des Staunens.
Michelangelo wurde am 6. März 1475 in Caprese, Toskana, geboren. Schon als Kind zeigte er eine außergewöhnliche Begabung für die Kunst, die er bei verschiedenen Meistern wie Domenico Ghirlandaio und Bertoldo di Giovanni verfeinerte. Er studierte auch die antiken Skulpturen im Garten der Medici, die seine lebenslange Faszination für die menschliche Anatomie weckten.
Seine ersten bedeutenden Werke waren die Skulpturen Pietà und David, die er vor seinem 30. Lebensjahr schuf. Sie offenbarten seine Fähigkeit, aus dem Marmor lebendige und ausdrucksstarke Figuren zu meißeln, die sowohl Schönheit als auch Kraft ausstrahlten. Er wurde bald als der größte Bildhauer seiner Zeit anerkannt und erhielt prestigeträchtige Aufträge von Päpsten und Fürsten.
Eines seiner berühmtesten und herausforderndsten Projekte war die Ausmalung der Decke der Sixtinischen Kapelle im Vatikan, die er zwischen 1508 und 1512 vollendete. Er schuf ein monumentales Fresko, das Szenen aus der biblischen Schöpfungsgeschichte darstellte, umgeben von Propheten, Sibyllen und Ahnen Christi. Er verwandelte die flache Oberfläche in eine illusionistische Himmelskuppel, die von über 300 lebensgroßen Figuren bevölkert war. Er zeigte seine Meisterschaft in der Perspektive, der Farbe und der Komposition, die die Zuschauer in Erstaunen versetzte.
Michelangelo war auch ein innovativer Architekt, der den Bau der Basilika St. Peter in Rom leitete. Er entwarf die majestätische Kuppel, die das Wahrzeichen der Stadt wurde. Er war auch für die Gestaltung der Biblioteca Medicea Laurenziana in Florenz und der Piazza del Campidoglio in Rom verantwortlich.
Neben seiner visuellen Kunst war Michelangelo auch ein bedeutender Dichter. Er schrieb über 300 Sonette, die seine tiefen Gedanken über Kunst, Liebe und Spiritualität widerspiegelten. Er war oft von Melancholie und Selbstzweifeln geplagt, die er in seinen Versen ausdrückte. Er war auch ein gläubiger Christ, der seine Kunst als eine Form des Gebets verstand.
Michelangelo starb am 18. Februar 1564 in Rom im Alter von 88 Jahren. Er wurde in Florenz in der Basilika Santa Croce beigesetzt, wo sein Grabmal von seinen Schülern und Bewunderern besucht wird. Sein Vermächtnis ist unsterblich, denn seine Kunst hat die Geschichte und die Kultur der Welt nachhaltig beeinflusst.
