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21. März 2006 – Gründung Twitter

Am 21. März 2006 wurde in San Francisco der Kurznachrichtendienst "Twitter" (Heute "X"´) gegründet.

Am 21. März 2006 wurde in San Francisco ein kurzer Text veröffentlicht, der Geschichte schreiben sollte: „just setting up my twttr“ – so lautete der erste Tweet von Mitgründer Jack Dorsey. Was als internes Projekt eines Start-ups begann, entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einer der einflussreichsten Plattformen der Welt: Twitter. Heute, 19 Jahre später, heißt der Dienst „X“ – doch die Debatten, Nachrichten und Meinungen, die hier verbreitet werden, haben nichts an Schlagkraft verloren.

Twitter wurde von Jack Dorsey, Biz Stone, Evan Williams und Noah Glass ins Leben gerufen. Die Idee war simpel, aber revolutionär: Nutzer sollten kurze Nachrichten mit maximal 140 Zeichen veröffentlichen können, die in Echtzeit sichtbar sind. Die Plattform kombinierte Elemente von SMS, Blogs und sozialen Netzwerken – und traf damit einen Nerv. Besonders bei Großereignissen – etwa bei der Präsidentschaftswahl 2008 in den USA oder dem Arabischen Frühling 2011 – wurde Twitter zu einem Werkzeug für direkte Kommunikation und politische Mobilisierung.

Twitter veränderte die Art und Weise, wie Nachrichten konsumiert und verbreitet werden. Politiker, Journalisten, Aktivisten und Prominente nutzten die Plattform, um ohne Umwege ein globales Publikum zu erreichen. Auch US-Präsident Donald Trump machte Twitter während seiner Amtszeit zum politischen Sprachrohr – seine Tweets sorgten weltweit für Schlagzeilen.

Ende 2022 veröffentlichte der neue Twitter-Eigentümer Elon Musk in Zusammenarbeit mit unabhängigen Journalisten interne Dokumente, die unter dem Begriff „Twitter Files“ bekannt wurden. Diese offenbarten, dass es in der Vergangenheit eine enge Zusammenarbeit zwischen Twitter und verschiedenen Regierungsbehörden gab – insbesondere in den USA. Inhalte konservativer Nutzer wurden demnach häufiger eingeschränkt oder zensiert, während andere politische Richtungen geschont wurden. Auch der Umgang mit der Hunter-Biden-Laptop-Story im Vorfeld der US-Wahl 2020 geriet in die Kritik. Die Enthüllungen lösten weltweit Debatten über politische Zensur, Transparenz und Meinungsfreiheit in sozialen Netzwerken aus.

Im Oktober 2022 übernahm der Unternehmer Elon Musk die Plattform und sorgte mit radikalen Veränderungen für weltweite Aufmerksamkeit. Die Marke „Twitter“ wurde abgeschafft, das Unternehmen firmiert seitdem unter dem Namen „X“. Musk kündigte an, die Plattform zu einer umfassenden „App für alles“ zu entwickeln – inklusive Zahlungsdiensten, Videos, Shopping und Kommunikation.

Seitdem wurde das traditionelle blaue Häkchen-System für verifizierte Accounts abgeschafft, dafür für zahlende Benutzer eingeführt, zahlreiche Mitarbeiter entlassen und viele Moderationsregeln gelockert. Während viele Nutzer den neuen Kurs als Rückkehr zur Meinungsfreiheit feiern, kommen andere mit der neuen Meinungsfreiheit für Alle auf X nicht zurecht und kündigen teilweise melodramatisch ihren Abschied von X an – um dann häufig doch wieder zurückzukehren, denn Reichweite scheint vielen doch wichtiger zu sein als Befindlichkeiten.

Trotz aller Kontroversen bleibt Twitter bzw. X eine Plattform mit weltweiter Relevanz. Ob in Krisensituationen, bei Sportereignissen, politischen Wahlen oder kulturellen Debatten – hier wird diskutiert, informiert, polemisiert und vernetzt. Die Idee, dass jeder Mensch seine Stimme in die Welt senden kann – in 280 Zeichen oder weniger – hat die globale Kommunikation nachhaltig geprägt.

Ob „X“ in Zukunft weiterhin eine führende Rolle spielt oder von anderen Diensten verdrängt wird, bleibt offen. Sicher ist jedoch: Am 21. März 2006 begann eine neue Ära der digitalen Öffentlichkeit – mit einem simplen Satz und einem kleinen Vogel als Logo.

Bild: Shutterstock | Shutterstock

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