Der Aktionstag gegen Betrug an Senioren am 15. Mai macht auf eine wachsende gesellschaftliche Herausforderung aufmerksam: die gezielte Abzocke älterer Menschen durch raffinierte Betrugsmaschen. Ins Leben gerufen wurde der Tag 2018 in den Vereinigten Staaten, doch das dahinterstehende Problem ist international. Überall dort, wo Senioren leben, sind auch Kriminelle aktiv, die deren Vertrauen, Hilfsbereitschaft oder fehlende technische Routine ausnutzen.
Betrug an Senioren ist häufig nicht sofort sichtbar. Er geschieht per Telefon, per E-Mail, im Internet oder sogar an der Haustür. Die Täter geben sich als Enkel, Beamte, Handwerker oder Vertrauenspersonen aus – oft mit perfiden psychologischen Methoden. Betroffene bemerken häufig erst spät, dass sie getäuscht wurden. Scham, Angst oder Unsicherheit halten viele davon ab, Hilfe zu suchen oder Anzeige zu erstatten. Gerade deshalb ist der Aktionstag so wichtig: Er schafft Öffentlichkeit für ein Thema, das zu oft verdrängt wird.
Die Zahlen zeigen, wie gravierend das Problem ist. In den USA wurde im Jahr 2023 ein Schaden von über 3,4 Milliarden Dollar registriert, verursacht durch betrügerische Handlungen gegenüber älteren Menschen. Die Dunkelziffer dürfte noch deutlich höher liegen. In Deutschland gibt es keine gesonderte Statistik für „Seniorenbetrug“, aber Polizei und Verbraucherschützer berichten regelmäßig von einer steigenden Zahl entsprechender Delikte.
Der Aktionstag will sensibilisieren – nicht nur die Senioren selbst, sondern auch ihr Umfeld: Angehörige, Nachbarn, Pflegekräfte und Freunde. Es geht darum, Anzeichen zu erkennen, Vertrauen aufzubauen und Hilfe zu ermöglichen. Prävention bedeutet auch, aufzuklären: Wie erkennt man eine Betrugsmasche? Wie reagiert man richtig? Und wohin kann man sich wenden, wenn man betroffen ist?
Initiativen in Deutschland, etwa von Verbraucherzentralen, der Polizei oder Seniorenorganisationen, leisten hier wertvolle Arbeit. Doch das Bewusstsein in der breiten Öffentlichkeit muss weiter gestärkt werden. Denn Betrug an Senioren ist kein Randphänomen, sondern ein systematisches Ausnutzen menschlicher Schwächen – oft mit gravierenden seelischen und finanziellen Folgen.
Der Aktionstag gegen Betrug an Senioren erinnert daran, dass ältere Menschen nicht nur Respekt und Fürsorge verdienen, sondern auch aktiven Schutz. Wer aufklärt, stärkt das Vertrauen in die Gemeinschaft – und macht Betrügern das Handwerk ein Stück schwerer.

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- Einige Menschen springen in die Elbe KI wn: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier