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28. Juni 2025 – Tapioka-Tag

Am 28. Juni wird in den Vereinigten Staaten der Tapioka-Tag begangen. Dieser Tag rückt ein Lebensmittel in den Mittelpunkt, das in vielen Regionen der Welt seit Jahrhunderten zur Grundnahrung zählt, in Europa aber lange Zeit kaum bekannt war.

Am 28. Juni wird in den Vereinigten Staaten der Tapioka-Tag begangen. Dieser Tag rückt ein Lebensmittel in den Mittelpunkt, das in vielen Regionen der Welt seit Jahrhunderten zur Grundnahrung zählt, in Europa aber lange Zeit kaum bekannt war. Tapioka ist ein Stärkepulver, das aus der Maniokwurzel gewonnen wird. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Südamerika und wurde dort bereits von indigenen Bevölkerungsgruppen wie den Tupí genutzt. Von ihnen stammt auch das Wort „tipi’óka“, das der heutigen Bezeichnung zugrunde liegt.

Die Herstellung von Tapioka erfolgt durch ein spezielles Verfahren, bei dem die aus der Maniokpflanze gewonnene Stärke gereinigt und getrocknet wird. In dieser Form lässt sie sich zu Mehl, Flocken oder kleinen Perlen verarbeiten. Letztere werden am häufigsten verwendet, etwa für die Zubereitung von Pudding oder als Zutat im beliebten Bubble Tea. Gerade diese großen schwarzen Perlen, die sich in einem Glas Milchtee am Boden sammeln, haben der Tapioka in den letzten Jahrzehnten zu weltweiter Bekanntheit verholfen. Doch ihre kulinarische Geschichte reicht wesentlich weiter zurück.

Im späten 19. Jahrhundert wurde Tapioka in Nordamerika erstmals im größeren Stil vermarktet. Eine gewisse Susan Stavers soll in Boston damit begonnen haben, die Perlen als Grundzutat für Puddingrezepte zu verwenden. Ihr Erfolg führte dazu, dass Unternehmen begannen, Tapioka industriell zu vertreiben. Seither hat sie einen festen Platz in der amerikanischen Küche. Der National Tapioca Day erinnert nicht nur an diese Entwicklung, sondern bietet auch Anlass, die Vielseitigkeit der Zutat neu zu entdecken.

Neben der klassischen Verwendung in süßen Speisen eignet sich Tapioka auch für herzhafte Gerichte. In vielen asiatischen und afrikanischen Küchen dient sie als Bindemittel oder wird zu flachen Fladen gebacken. Auch in der glutenfreien Ernährung spielt sie eine wichtige Rolle. Ihre neutrale Geschmacksnote macht sie zu einer anpassungsfähigen Zutat, die sich mit einer Vielzahl anderer Aromen kombinieren lässt.

Obwohl der Tapioka-Tag kein offizieller Feiertag ist, sondern vermutlich auf eine Initiative von Foodbloggern und Kulinarikportalen zurückgeht, hat er sich als fester Termin im Kalender zahlreicher Ernährungsinteressierter etabliert. Er bietet Gelegenheit, ein traditionelles Produkt neu zu entdecken und zugleich einen Blick auf seine kulturellen Ursprünge zu werfen. Wer an diesem Tag einen Pudding kocht oder einen Bubble Tea genießt, nimmt damit unbewusst auch an einer jahrhundertealten Geschichte teil, die von Amazonasregionen über Kolonialhäfen bis in moderne Großstädte reicht.

Bildquellen auf dieser Seite:

  • Roald-Amundsen-Gemeinfrei: Gemeinfrei | Gemeinfrei

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