Heute wird in den Vereinigten Staaten der Tag des Rock ’n‘ Roll (National Day of Rock ‘n’ Roll) gefeiert, ein inoffizieller Ehrentag, der ganz im Zeichen jener Musikrichtung steht, die Generationen geprägt, Grenzen überschritten und das Lebensgefühl ganzer Jahrzehnte definiert hat. Der Tag würdigt nicht nur den typischen Sound aus Gitarrenriffs, kraftvollen Stimmen und treibenden Rhythmen, sondern auch das kulturelle Erbe, das Rockmusik hinterlassen hat.
Der Ursprung des Gedenktages lässt sich nicht eindeutig auf eine Institution oder einen offiziellen Beschluss zurückführen, doch Fans und Musikliebhaber nutzen den 9. Juli zunehmend, um die Anfänge des Rock ’n‘ Roll in Erinnerung zu rufen. Das Datum gilt auch als symbolischer Bezugspunkt: Im Juli 1954 nahm Elvis Presley mit „That’s All Right“ seinen ersten Hit auf; ein Meilenstein, der vielfach als Geburtsstunde des Rock ’n‘ Roll angesehen wird.
Die Geschichte des Rock ’n‘ Roll beginnt in den 1950er-Jahren, als schwarze Rhythm-and-Blues-Musik in den USA auf eine weiße Hörerschaft traf und damit die Grundlage für ein neues Musikgenre legte. Künstler wie Chuck Berry, Little Richard und Buddy Holly gehörten zu den Pionieren, später folgten internationale Größen wie die Beatles, die Rolling Stones oder Jimi Hendrix. Der Rock ’n‘ Roll war dabei immer mehr als nur Musik; er war Ausdruck von Protest, Jugendkultur und einem neuen Selbstbewusstsein.
In vielen Städten der USA finden heute Konzerte, Radiospecials und Themenabende statt. Alte Platten werden aus dem Regal geholt, Lederjacken entstaubt, und manche Clubs laden zur „Back to the 50s“-Party. In sozialen Netzwerken teilen Nutzer unter dem Hashtag #NationalDayOfRockNRoll ihre Lieblingslieder, Konzertmomente oder Erinnerungen an ihre erste Schallplatte.
Auch wenn sich die Formen des Rock im Laufe der Jahrzehnte verändert haben, vom psychedelischen Rock über Punk bis zum Indie, bleibt der Grundgedanke erhalten: Authentizität, Energie und ein Hauch von Rebellion. Der National Day of Rock ’n‘ Roll erinnert daran, wie kraftvoll Musik sein kann, wenn sie gesellschaftliche Entwicklungen begleitet, persönliche Geschichten erzählt und Generationen miteinander verbindet.
Für Besserwisser hier einige interessante Fakten zum Rock ’n‘ Roll. Wussten Sie, dass…
… der Begriff „Rock ’n‘ Roll“ ursprünglich ein afroamerikanischer Slangausdruck für Tanz und körperliche Liebe war? Erst der DJ Alan Freed machte ihn Anfang der 1950er-Jahre populär und ebnete damit dem neuen Sound den Weg ins Radio.
… Elvis Presleys erste Single „That’s All Right“ am 7. Juli 1954 vom Radiosender WHBQ in Memphis gespielt wurde? Der Song gilt als Startschuss für den weltweiten Siegeszug des Rock ’n‘ Roll.
… Chuck Berry als einer der ersten afroamerikanischen Künstler gezielt ein weißes Publikum ansprach und mit Songs wie „Johnny B. Goode“ den Gitarrensound des Rock für immer prägte?
… Little Richard mit seiner exzentrischen Bühnenpräsenz und Songs wie „Tutti Frutti“ nicht nur die Rockmusik revolutionierte, sondern auch spätere Künstler wie Prince, Bowie und James Brown beeinflusste?
… Rock ’n‘ Roll in vielen Ländern zunächst als „jugendgefährdend“ galt? In den 1950er-Jahren wurden Konzerte oft verboten, Schallplatten zerstört und Musiker zensiert.
… der erste Rock-’n‘-Roll-Film „Blackboard Jungle“ (1955) mit dem Song „Rock Around the Clock“ von Bill Haley and His Comets zu Krawallen in Kinosälen führte, weil Jugendliche zu tanzen begannen?
… die Beatles, obwohl britisch, ihre Karriere stark vom amerikanischen Rock ’n‘ Roll beeinflussen ließen, insbesondere von Künstlern wie Buddy Holly, Carl Perkins und Chuck Berry?
Wer heute den Tag feiern möchte, braucht keine Bühne; nur ein wenig Lautstärke, eine gute Playlist und vielleicht ein wenig Tanzfläche im Wohnzimmer.
Bild: Werner Niedermeier | Werner NiedermeierBildquellen auf dieser Seite:
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