Am 5. September wird der Tag der Käsepizza gefeiert, international bekannt als National Cheese Pizza Day. Dieser eher ungewöhnliche Feiertag ist einer der vielen kulinarischen Gedenktage, die vor allem in den USA entstanden sind und inzwischen auch anderswo Beachtung finden. Im Mittelpunkt steht dabei die wohl schlichteste Form der Pizza: ein knuspriger Teigboden, eine würzige Tomatensauce und eine dicke Schicht geschmolzener Käse. Gerade diese Reduktion auf das Wesentliche hat sie zu einem Symbol der italienischen Esskultur gemacht.
Historisch betrachtet reicht die Tradition bis ins späte 19. Jahrhundert zurück. 1889 soll zu Ehren von Königin Margherita von Savoyen in Neapel eine Pizza kreiert worden sein, die mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum die Farben der italienischen Flagge widerspiegelte. Diese „Margherita“ gilt bis heute als Urtyp der Käsepizza und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Pizza von einem regionalen Gericht aus Süditalien zu einem weltweiten Exportschlager wurde. Von Italien aus begann der Siegeszug um die Welt: Zunächst in die USA, wohin viele italienische Einwanderer das Rezept mitbrachten, später in alle Regionen Europas.
Wie beliebt Pizza und insbesondere Käsepizza heute ist, zeigen eindrucksvolle Statistiken. In den Vereinigten Staaten werden jedes Jahr rund drei Milliarden Pizzen verkauft, das entspricht etwa 350 verzehrten Stücken pro Sekunde. Der Pizzamarkt erreicht dort einen Wert von über 40 Milliarden Dollar, verteilt auf mehr als 70.000 Pizzerien. Im Durchschnitt isst jeder Erwachsene 46 Stück Pizza im Jahr, 41 Prozent der Bevölkerung greifen mindestens einmal pro Woche zu. Fast 93 Prozent geben an, innerhalb eines Monats Pizza essen zu wollen. Auch in Deutschland gehört Pizza seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Gerichten. Ob frisch aus der Pizzeria, geliefert nach Hause oder als Tiefkühlvariante aus dem Supermarkt: Pizza hat ihren festen Platz im Alltag.
Käsepizza steht dabei für den Purismus in der Küche. Sie ist ein ideales Gericht für Menschen, die auf kräftige Aromen setzen und dennoch die klare Linie bevorzugen. Mancher Kritiker hält sie für zu schlicht, doch genau diese Einfachheit macht ihren Reiz aus. Wer Käsepizza isst, entscheidet sich bewusst für die Grundelemente, die den Erfolg der Pizza überhaupt erst möglich gemacht haben.
Der heutige Tag der Käsepizza lädt deshalb nicht nur zum Schlemmen ein, sondern auch zum Nachdenken über den Wert kulinarischer Einfachheit. Ein Stück Käsepizza zeigt, dass Genuss nicht von Fülle und Übertreibung lebt, sondern oft von wenigen, aber guten Zutaten. Vielleicht ist es gerade dieser Gedanke, der den Tag so erfolgreich macht und jedes Jahr Millionen Menschen motiviert, ein Stück Käsepizza zu genießen; in Neapel, in New York, in München oder einfach zuhause im eigenen Ofen.

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