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14. Dezember 1911 – Erster Mensch erreicht den Südpol

Am 14. Dezember 1911 schrieb der norwegische Polarforscher Roald Amundsen Geschichte, als er mit vier Begleitern als erster Mensch den geographischen Südpol erreichte.

Am 14. Dezember 1911 schrieb der norwegische Polarforscher Roald Amundsen Geschichte, als er mit vier Begleitern als erster Mensch den geographischen Südpol erreichte. Damit gewann er das legendäre Wettrennen gegen seinen britischen Konkurrenten Robert Falcon Scott, der erst einen Monat später am Pol ankam und auf dem Rückweg ums Leben kam.

Amundsen war schon früh von den Abenteuern der Polarregionen fasziniert, besonders von den Büchern John Franklins, der bei seinem Versuch, die Nordwestpassage zu entdecken, 1847 starb. Amundsen selbst gelang es 1903-1906, als Erster die Nordwestpassage zu durchfahren. Ursprünglich plante er, auch den Nordpol zu erreichen, doch nachdem Robert Peary und Frederick Cook behaupteten, dies bereits getan zu haben, änderte er heimlich sein Ziel und steuerte die Antarktis an.

Amundsen verließ Norwegen am 3. Juni 1910 mit seinem Schiff Fram (Vorwärts) und 97 Schlittenhunden. Er erreichte die Bucht der Wale an der antarktischen Küste am 14. Januar 1911 und errichtete dort seine Basis, die er Framheim nannte. Er wartete bis zum Frühling, um sich auf den Weg zum Südpol zu machen. Am 19. Oktober 1911 brach er mit acht Männern, 52 Hunden und vier Schlitten auf. Unterwegs mussten einige Männer und Hunde umkehren, bis nur noch Amundsen und vier weitere Männer übrig blieben: Helmer Hanssen, Sverre Hassel, Oscar Wisting und Olav Bjaaland.

Die Gruppe überwand zahlreiche Hindernisse, wie Gletscherspalten, Schneestürme und extreme Kälte. Sie nutzten die Sonne als Orientierungshilfe und maßen ihren Winkel mit einem Sextanten. Sie legten täglich etwa 30 Kilometer zurück und erreichten den Südpol am 14. Dezember 1911. Sie errichteten dort ein Zelt, hissten die norwegische Flagge und nannten den Ort Polheim. Sie verbrachten drei Tage damit, den genauen Punkt des Pols zu bestimmen und ihre Position zu dokumentieren. Sie hinterließen auch eine Nachricht für Scott in einer Zinnkiste, die sie unter einem Steinhaufen vergruben.

Am 18. Dezember 1911 machten sie sich auf den Rückweg, den sie schneller bewältigten als den Hinweg. Sie erreichten Framheim am 25. Januar 1912, nach einer Gesamtstrecke von etwa 3000 Kilometern. Sie erfuhren erst später, dass Scott und seine vier Begleiter den Südpol am 17. Januar 1912 erreicht hatten, aber alle auf dem Rückweg gestorben waren. Amundsen wurde in Norwegen und weltweit als Held gefeiert. Er widmete sein Leben weiterhin der Polarforschung und starb 1928 bei einem Rettungsflug für den italienischen Polarforscher Umberto Nobile.

Roald Amundsen gilt als einer der erfolgreichsten und bedeutendsten Polarforscher aller Zeiten. Er war nicht nur der Erste am Südpol, sondern auch der Erste, der die Nordostpassage durchfuhr und das Nordpolarmeer im Luftschiff Norge überflog. Er hinterließ ein Vermächtnis von Mut, Entschlossenheit und wissenschaftlichem Interesse, das bis heute inspiriert.

Bild: Gemeinfrei | Gemeinfrei

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