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15. Dezember 37 n. Chr. – Geburtstag Kaiser Nero

Am 15. Dezember jährt sich der Geburtstag von Kaiser Nero. Der umstrittene Herrscher, der von 54 bis 68 n. Chr. über das Römische Reich regierte, ist bis heute eine Quelle der Faszination und des Schreckens.

Am 15. Dezember jährt sich der Geburtstag von Kaiser Nero. Der umstrittene Herrscher, der von 54 bis 68 n. Chr. über das Römische Reich regierte, ist bis heute eine Quelle der Faszination und des Schreckens. Er wird sowohl für seine kulturellen Leistungen als auch für seine Grausamkeiten und Skandale in Erinnerung behalten.

Nero war der fünfte und letzte Kaiser der julisch-claudischen Dynastie, die von Augustus, dem ersten Kaiser Roms, begründet wurde. Er war der Großneffe und Adoptivsohn von Kaiser Claudius, den er nach seinem Tod auf dem Thron nachfolgte. Nero war erst 16 oder 17 Jahre alt, als er die Macht übernahm, und stand unter dem Einfluss seiner ehrgeizigen Mutter Agrippina, die ihn zum Kaiser gemacht hatte.

Die ersten Jahre seiner Herrschaft galten als relativ erfolgreich und friedlich. Nero förderte die Kunst, die Literatur und die Architektur und erließ einige populäre Gesetze, die die Steuern senkten, die Sklaven schützten und die öffentlichen Spiele erweiterten. Er war auch selbst ein begeisterter Künstler und trat oft als Sänger, Schauspieler und Wagenlenker auf.

Allerdings zeigte Nero bald auch seine dunkle Seite. Er ließ mehrere Menschen ermorden, die ihm im Weg standen oder die er verdächtigte, gegen ihn zu sein. Dazu gehörten seine Mutter Agrippina, seine erste Frau Octavia, sein Halbbruder Britannicus, sein Lehrer Seneca und viele Senatoren und Adlige. Er soll auch seine zweite Frau Poppaea getötet haben, indem er sie während ihrer Schwangerschaft in den Bauch trat.

Nero wurde auch für den Großen Brand von Rom im Jahr 64 n. Chr. verantwortlich gemacht, der einen großen Teil der Stadt zerstörte. Obwohl die moderne Forschung Neros Schuld bezweifelt, behaupteten die antiken Quellen, dass er das Feuer gelegt habe, um Platz für seinen neuen Palast, die Domus Aurea, zu schaffen. Um von sich abzulenken, beschuldigte er die Christen, die er grausam verfolgen ließ. Er soll sich auch an dem Leid der Menschen ergötzt und während des Brandes auf seiner Leier gespielt haben.

Neros Herrschaft wurde auch von mehreren militärischen Konflikten und Aufständen geplagt. Er musste sich mit den Parthern um die Kontrolle über Armenien auseinandersetzen, mit den Briten um die Unterwerfung ihrer Insel und mit den Juden um die Befriedung ihrer Provinz. Er verlor auch die Loyalität vieler seiner Generäle und Gouverneure, die sich gegen ihn erhoben. Im Jahr 68 n. Chr. wurde er vom Senat zum Staatsfeind erklärt und zum Tode verurteilt. Er floh aus Rom und beging Selbstmord, indem er sich in den Hals stach. Seine letzten Worte sollen gewesen sein: “Welch ein Künstler geht mit mir zugrunde!”

Neros Erbe und historische Interpretationen sind bis heute umstritten. Die meisten antiken Quellen, wie Tacitus, Sueton und Cassius Dio, porträtierten ihn als einen grausamen, wahnsinnigen und dekadenten Tyrannen, der das Römische Reich an den Rand des Abgrunds brachte. Allerdings gab es auch einige positive Stimmen, die ihn als einen großzügigen, gerechten und populären Herrscher lobten, vor allem unter den einfachen Leuten, den Griechen und den Christen.

In der modernen Zeit wurde Nero oft als eine Symbolfigur für verschiedene Aspekte der menschlichen Natur verwendet. Er wurde sowohl als ein Vorbild für künstlerische Freiheit und Individualismus als auch als ein warnendes Beispiel für Machtmissbrauch und Größenwahn dargestellt. Er inspirierte zahlreiche Werke der Literatur, der Musik, der Kunst und des Films, die seine Persönlichkeit und seine Taten aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchteten.

Kaiser Nero bleibt also eine der faszinierendsten und umstrittensten Figuren der römischen Geschichte, die uns auch nach fast 2000 Jahren noch beschäftigt und herausfordert.

Bild: Gemeinfrei | Gemeinfrei

Bildquellen auf dieser Seite:

  • Nero_Glyptothek_Munich_321_cropped-Gemeinfrei-crop: Gemeinfrei | Gemeinfrei
  • Friedensreich-Hundertwasser-Tussauds-Wien-wn-crop: Werner Niedermeier | Werner Niedermeier
  • Cropped_version_of_Jan_Vermeer_van_Delft_002-gemeinfrei: Public Domain | Public Domain

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