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20. Februar 2025 – Tag der Anerkennung für Whistleblower

Am 20. Februar wird in den USA der Tag der Anerkennung für Whistleblower (National Whistleblower Reward Day) begangen.

Am 20. Februar wird in den USA der Tag der Anerkennung für Whistleblower (National Whistleblower Reward Day) begangen, ein Tag, der den Mut und die Entschlossenheit von Hinweisgebern würdigt, die dabei helfen, Betrug und Missstände aufzudecken. Dieser Aktionstag wurde von Joel D. Hesch, einem ehemaligen Anwalt des US-Justizministeriums, ins Leben gerufen, um auf die Bedeutung von Whistleblower-Programmen aufmerksam zu machen und potenzielle Hinweisgeber zu ermutigen, sich zu melden.

Schätzungen zufolge gehen jährlich etwa 10 % aller staatlichen Ausgaben durch Betrug verloren, was in den USA einem Betrag von rund 350 Milliarden Dollar entspricht. Um diesem enormen Verlust entgegenzuwirken, hat die US-Regierung mehrere Programme ins Leben gerufen, die Whistleblower für ihre Informationen finanziell belohnen. Das größte dieser Programme wird vom US-Justizministerium im Rahmen des False Claims Act betrieben und bietet Belohnungen für die Meldung von Betrug gegenüber mehr als 20 verschiedenen Bundesbehörden und -programmen, darunter Medicare, das Militär und das Heimatschutzministerium. Die durchschnittliche Belohnung beträgt über 500.000 Dollar, wobei in Einzelfällen sogar bis zu 150 Millionen Dollar ausgezahlt wurden.

Ein bemerkenswertes Beispiel für die Wirksamkeit dieser Programme ist der Fall von Gwang-ho Kim, einem ehemaligen Qualitätsstrategen bei Hyundai. Kim deckte schwerwiegende Mängel bei Motoren des Automobilherstellers auf, die potenziell zu Bränden führen konnten. Dank seiner Informationen einigte sich Hyundai mit der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA auf einen Vergleich in Höhe von 210 Millionen Dollar, von denen Kim eine Belohnung von 24 Millionen Dollar erhielt.

Aber nicht nur in der Wirtschaft spielen Whistleblower eine entscheidende Rolle – auch im politischen Bereich sind sie von großer Bedeutung. Berühmte Fälle wie der von Edward Snowden, der Überwachungsprogramme der NSA enthüllte, oder Chelsea Manning, die geheime Militärdokumente über US-Einsätze im Irak und in Afghanistan weitergab, zeigen, dass politische Hinweisgeber oft erheblichen Risiken ausgesetzt sind. Während einige als Helden gefeiert werden, sehen andere sie als Verräter. In den USA gibt es für politische Whistleblower nur begrenzten rechtlichen Schutz, und Belohnungsprogramme gelten in erster Linie für wirtschaftliche oder steuerliche Aufdeckungen. Dennoch tragen politische Hinweisgeber entscheidend zur Transparenz und Rechenschaftspflicht von Regierungen bei.

Auch andere US-Behörden wie der Internal Revenue Service (IRS) unterhalten Whistleblower-Programme. Seit 2007 hat der IRS über 1,2 Milliarden Dollar an Belohnungen ausgezahlt, basierend auf der erfolgreichen Einziehung von 7 Milliarden Dollar von nicht konformen Steuerzahlern.

In Deutschland gibt es bislang kein vergleichbares Belohnungssystem für Whistleblower. Allerdings wurde im Juli 2023 das Hinweisgeberschutzgesetz verabschiedet, das Hinweisgeber vor Repressalien schützt und Unternehmen verpflichtet, interne Meldestellen einzurichten. Dieses Gesetz soll die Meldung von Missständen erleichtern und einen besseren Schutz für Whistleblower gewährleisten.

Der Tag der Anerkennung für Whistleblower dient nicht nur der Anerkennung der mutigen Personen, die Missstände aufdecken, sondern soll auch das Bewusstsein in der Gesellschaft für die Bedeutung von Whistleblowern schärfen. Sie tragen maßgeblich dazu bei, Korruption und Betrug zu bekämpfen und somit das Gemeinwohl zu schützen.

Bild: Shutterstock | Shutterstock

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  • Demo für Edward Snowden Whistleblower shutterstock_160092779 crop: Shutterstock | Shutterstock
  • Andy Warhol shutterstock_2262072569 crop: Shutterstock | Shutterstock
  • Bruckner_-_Muenchhausen-Gemeinfrei: Gemeinfrei | Gemeinfrei

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