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19. März 1952 – Geburtstag Wolfgang Ambros

Wolfgang Ambros, eine der prägendsten Figuren des Austropop, feiert heute, am 19. März, seinen Geburtstag.

Wolfgang Ambros, eine der prägendsten Figuren des Austropop, feiert heute, am 19. März, seinen Geburtstag. Mit seiner unverwechselbaren Stimme, tiefgründigen Texten und einem Sound, der österreichische Rockgeschichte schrieb, hat er Generationen von Fans begeistert. Sein musikalisches Lebenswerk reicht von Hymnen wie „Schifoan“ bis hin zu eindrucksvollen Cover-Alben, die Künstler wie Bob Dylan, Tom Waits und Hans Moser würdigen.

Geboren 1952 in Wolfsgraben, Niederösterreich, wuchs Wolfgang Ambros in einem bildungsorientierten Elternhaus auf. Nach einer abgebrochenen Lehre als Siebdrucker schlug er sich mit verschiedenen Jobs durch – unter anderem als Schallplattenverkäufer in Wien. Dort wurde sein Talent entdeckt, und 1971 landete er mit „Da Hofa“ seinen ersten großen Hit. Der Song gilt als eine der Geburtsstunden des Austropop, einer Musikrichtung, die sich durch dialektale Texte und einen einzigartigen Stil auszeichnet.

Mit Alben wie „Alles andere zählt net mehr…“ und „Es lebe der Zentralfriedhof“ schuf er unsterbliche Klassiker. „Zwickt’s mi“ und „Langsam wachs ma z’amm“ wurden zu Hymnen der 1970er Jahre. Ambros’ Erfolg führte ihn auf ausverkaufte Tourneen und machte ihn zu einer der bedeutendsten Stimmen Österreichs.

Neben seinen eigenen Werken hat Wolfgang Ambros auch mit beeindruckenden Cover-Versionen auf sich aufmerksam gemacht. 1978 veröffentlichte er „Wie im Schlaf“, ein Album mit Bob-Dylan-Songs in österreichischer Mundart. Seine Interpretation von „Forever Young“ als „Für immer jung“ wurde ein Meilenstein und zeigt Ambros’ Fähigkeit, Weltklassiker in den Austropop zu überführen.

Auch Tom Waits stand auf seiner Liste: Auf dem 1993 erschienenen Album „Ambros singt Waits“ hauchte er den rauchigen, melancholischen Songs des US-amerikanischen Songwriters eine ganz neue, wienerische Note ein. Titel wie „Strizzi“ (eine Adaption von „Jockey Full of Bourbon“) bewiesen seine künstlerische Vielseitigkeit.

Doch nicht nur internationale Stars fanden ihren Platz in seinem Repertoire. Mit dem Album „Der alte Sünder“ (1997) zollte er Hans Moser, einer Ikone des österreichischen Kabaretts und Films, Tribut. Ambros’ Interpretationen von Mosers Wienerliedern sind eine Hommage an die alte Wiener Musiktradition und zeigen, wie tief seine Wurzeln in der heimischen Kultur verankert sind.

Ein bedeutender Abschnitt in Ambros’ Karriere war das 1974 erschienene Hörspiel-Musical „Der Watzmann ruft“, das er gemeinsam mit Manfred Tauchen und Joesi Prokopetz schuf. Das humorvolle und zugleich düstere Werk erzählt die Geschichte eines Bergbauernbuben, der dem mystischen Watzmann verfällt und seinem tragischen Schicksal entgegengeht. Songs wie „Dürrer Mann“ oder „Geierwally“ sind Kultklassiker geworden, und das Stück wurde über Jahrzehnte hinweg mit großem Erfolg auf die Bühne gebracht. Die Mischung aus Dialekt, Humor und musikalischer Vielseitigkeit machte „Der Watzmann“ zu einem Fixpunkt in der österreichischen Popkultur.

Ein weiterer Meilenstein in seiner Karriere war die Gründung von Austria 3 im Jahr 1997. Zusammen mit Rainhard Fendrich und Georg Danzer bildete er eine Supergruppe, die sich sowohl musikalisch als auch sozial engagierte. Die drei Musiker gaben unzählige Konzerte, deren Erlöse unter anderem karitativen Zwecken, insbesondere für Obdachlose, zugutekamen. Besonders in Erinnerung bleiben ihre legendären Auftritte mit Klassikern wie „Ruaf mi net an“ oder „Für immer jung“.

Trotz gesundheitlicher Rückschläge in den vergangenen Jahren – unter anderem leidet er an einer Nervenerkrankung, die ihn beim Gehen einschränkt – hat Wolfgang Ambros nie aufgehört, Musik zu machen. Er steht weiterhin auf der Bühne und begeistert sein Publikum mit jener Authentizität, die ihn seit jeher auszeichnet.

Sein musikalisches Vermächtnis ist unbestritten: Wolfgang Ambros hat nicht nur den Austropop entscheidend mitgeprägt, sondern auch bewiesen, dass Musik keine Grenzen kennt – weder sprachlich noch stilistisch. Seine Mischung aus sozialkritischen Texten, Wiener Schmäh und rockigen Klängen wird auch in Zukunft unvergessen bleiben.

Bild: Roland Defrancesco | All Rights Reserved
Foto: Roland Defrancesco

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