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9. Mai 1976 – Todestag Ulrike Meinhof

Am 9. Mai jährt sich der Todestag von Ulrike Meinhof, des ehemaligen Journalisten und Mitbegründers der RAF (Rote Armee Fraktion).

Am 9. Mai jährt sich der Todestag von Ulrike Meinhof. Der Mitbegründer der Roten Armee Fraktion (RAF) und ehemalige Journalist bleibt eine der umstrittensten Figuren der deutschen Nachkriegsgeschichte. Ihr Leben und ihr Tod werfen bis heute Fragen auf, die weit über die Grenzen Deutschlands hinaus diskutiert werden.

Ulrike Meinhof wurde am 7. Oktober 1934 in Oldenburg geboren. Sie begann ihre Karriere als Journalist und war in den 1950er Jahren in der Bewegung “Kampf dem Atomtod” engagiert. Später wurde sie Redakteur der Zeitschrift “konkret” und eine prominente Stimme der Außerparlamentarischen Opposition (APO). Ihre radikalen Ansichten führten sie schließlich auf einen Weg, der sie in den Untergrund trieb.

Im Jahr 1970 beteiligte sich Meinhof an der Befreiung von Andreas Baader, einem der führenden Köpfe der RAF, aus der Haft. Dieses Ereignis markierte ihren endgültigen Bruch mit ihrem bisherigen Leben und ihren Einstieg in den bewaffneten Kampf. Sie verfasste das ideologische Konzept der RAF und war an mehreren Aktionen der Gruppe beteiligt, darunter die sogenannte Mai-Offensive 1972.

Ihre Festnahme im Juni 1972 und die anschließende Untersuchungshaft bedeuteten für Meinhof den Beginn einer Zeit der Isolation. Im November 1974 wurde sie wegen Mordversuchs zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Ab 1975 stand sie im Stammheim-Prozess vor Gericht, angeklagt wegen vierfachen Mordes und 54-fachen Mordversuchs.

Am 9. Mai 1976 wurde Ulrike Meinhof tot in ihrer Zelle in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim aufgefunden. Offiziellen Angaben zufolge erhängte sie sich selbst. Doch bis heute gibt es Zweifel an dieser Darstellung. Kein Abschiedsbrief wurde gefunden, und viele ihrer Sympathisanten glauben an einen Mord.

Die Beerdigung Meinhofs am 15. Mai 1976 in Berlin-Mariendorf wurde von rund 4.000 Demonstranten begleitet. Die Umstände ihres Todes und die Frage, ob es sich um Selbstmord oder Mord handelte, bleiben bis heute ein Thema kontroverser Debatten.

Ulrike Meinhofs Erbe ist komplex. Sie hinterließ eine Spur der Gewalt, aber auch eine Reihe von Schriften und Ideen, die weiterhin diskutiert werden. Ihr Todestag ist ein Anlass, über die Geschichte der RAF, die politische Situation der 1970er Jahre und die Grenzen des politischen Engagements nachzudenken. Es ist auch eine Gelegenheit, die Opfer des Linksterrorismus zu erinnern und die Folgen von Radikalisierung und Gewalt zu reflektieren.

Bild: Gemeinfrei | Gemeinfrei

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  • Ulrike_Meinhof_als_junge_Journalistin_retuschiert-Gemeinfrei: Gemeinfrei | Gemeinfrei
  • Roald-Amundsen-Gemeinfrei: Gemeinfrei | Gemeinfrei

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