Am 15. Mai jedes Jahres wird weltweit der Internationale Tag der Kriegsdienstverweigerung begangen. Dieser Tag, der seit 1982 existiert, ist ein Zeichen der Solidarität und des Widerstands gegen Militarismus und Zwangsdienste. Er ehrt diejenigen, die sich dem Krieg widersetzen, insbesondere durch die Weigerung, in militärischen Strukturen mitzuwirken.

Der Tag hat seinen Ursprung in der internationalen Bewegung der Kriegsdienstverweigerer, die sich für das Recht einsetzt, aus Gewissensgründen den Dienst an der Waffe zu verweigern. In vielen Ländern werden Kriegsdienstverweigerer verfolgt und inhaftiert, was diesen Tag zu einem wichtigen Anlass macht, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen und ihre Entscheidung zu unterstützen.

Das wohl bekannteste Zitat, das mit dem Tag der Kriegsdienstverweigerung verbunden wird, stammt von dem amerikanischen Dichter Carl Sandburg: “Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin.” Dieses Zitat fasst die Essenz des Tages zusammen – eine Welt, in der Krieg durch kollektive Verweigerung überwunden werden kann.

In Deutschland ist das Recht auf Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen im Grundgesetz verankert. Artikel 4 Absatz 3 des Grundgesetzes besagt: „Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden.“ Dieses Recht steht allen Bürgern mit einem Ausweis der Bundesrepublik Deutschland zu. Obwohl die Wehrpflicht seit Juli 2011 ausgesetzt ist, bleibt das Recht auf Kriegsdienstverweigerung bestehen und kann bei einer eventuellen Wiedereinführung der Wehrpflicht relevant werden. Die Anerkennung der Kriegsdienstverweigerung erfolgt auf Antrag beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Die Gründe für eine Verweigerung können vielfältig sein und reichen von religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen bis hin zu politischen Motiven.

Der Internationale Tag der Kriegsdienstverweigerung ist somit nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch ein Tag des Handelns und der Hoffnung. Er erinnert uns daran, dass Frieden möglich ist, wenn Menschen bereit sind, für ihre Überzeugungen einzustehen und gemeinsam für eine Welt ohne Krieg zu kämpfen.