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7. Dezember 1801 – Geburtstag Johann Nestroy

Am 7. Dezember 1801 wurde Johann Nepomuk Eduard Ambrosius Nestroy geboren, ein bekannter Komödiendichter und Schauspieler Österreichs.

Am 7. Dezember 1801 wurde Johann Nepomuk Eduard Ambrosius Nestroy geboren, ein bekannter Komödiendichter und Schauspieler Österreichs. Sein Werk ist der literarische Höhepunkt des Alt-Wiener Volkstheaters, das sich durch Witz, Satire und Improvisation auszeichnete.

Nestroy wurde am 7. Dezember 1801 in Wien als Sohn eines angesehenen Juristen geboren. Er sollte ebenfalls eine juristische Laufbahn einschlagen, doch seine künstlerischen Neigungen waren stärker. Er studierte zwar Jura, trat aber schon früh als Musiker und Sänger auf. Im Jahr 1822 beendete er sein Studium und begann seine Karriere als Opernsänger. Er sang zunächst in Wien, dann in Amsterdam, wo er drei Jahre blieb.

1826 wechselte er ins Schauspielfach und spielte in verschiedenen Städten Österreichs. Er entdeckte seine komische Begabung und begann, eigene Stücke zu schreiben. 1831 kam er nach Wien zurück und wurde vom Theaterdirektor Carl Carl für das Theater an der Wien engagiert. Dort begann seine erfolgreiche Laufbahn als Theaterschriftsteller und Komiker.

Nestroys Stücke waren leicht und unterhaltsam, boten aber auch Raum für Kritik an politischen und sozialen Missständen. Er parodierte bekannte Werke der Literatur und des Theaters, wie zum Beispiel Goethes Faust, Schillers Wilhelm Tell oder Mozarts Zauberflöte. Er schuf unvergessliche Figuren, wie den armen Schneider Zwirn in „Der böse Geist Lumpazivagabundus“, den eitlen Friseur Leim in „Einen Jux will er sich machen“ oder den geizigen Krämer Knieriem in „Das Mädl aus der Vorstadt“. Er verband Humor mit Poesie, Romantik mit Realismus, Spott mit Sentimentalität.

Nestroy war nicht nur ein genialer Autor, sondern zugleich ein begnadeter Schauspieler. In seinen eigenen Stücken übernahm er meist die Hauptrollen und scheute sich nicht, auf der Bühne zu improvisieren. Mit sicherem Gespür für Sprache verband er Dialekt, Hochdeutsch und Fremdsprachen zu einem virtuosen Ausdrucksmittel. Sein Witz, seine Lieder, Couplets und Monologe machten ihn zu einem Liebling des Publikums.

Gleichzeitig verstand er sich als politisch engagierter Künstler. In den Ereignissen des Jahres 1848 trat er für Freiheit und demokratische Rechte ein und geriet damit immer wieder ins Visier der Zensur, die seine Werke verbot oder verstümmelte. Mehrmals musste er sich vor Gericht verantworten und erhielt sogar Geldstrafen. Dennoch blieb er unbeirrt und hielt an seiner kritischen Haltung fest.

Über 80 Stücke hat Nestroy verfasst, viele davon stehen noch heute auf dem Spielplan. Er gilt als einer der bedeutendsten Komödiendichter des deutschen Sprachraums und als Wegbereiter des modernen Theaters. Sein Einfluss reicht weit; Autoren wie Arthur Schnitzler, Karl Kraus, Ödön von Horváth oder Thomas Bernhard haben sich auf ihn berufen. Zahlreiche Auszeichnungen tragen seinen Namen, und in der österreichischen Literatur und Kultur nimmt er einen festen Platz ein.

Johann Nestroy starb am 25. Mai 1862 in Graz und wurde dort beigesetzt. Erst 1890 wurde er in ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof umgebettet. Sein Grabstein trägt die Inschrift: “Hier ruht Nestroy, der Dichter, der Schauspieler, der Sänger. Er war ein Künstler, wie er sein sollte: ein Mensch, wie er sein wollte.”

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