Spekulatius sind nicht nur leckere Plätzchen, die zur Adventszeit gehören, sondern auch ein Stück Kulturgeschichte. Am 2. Dezember feiert man in Deutschland den bundesweiten Tag der Spekulatius, um dieses traditionelle Gebäck zu würdigen.

Spekulatius sind flache Kekse aus Mürbeteig, die mit verschiedenen Gewürzen wie Zimt, Nelken und Kardamom aromatisiert werden. Sie haben meist figürliche Darstellungen auf der Oberfläche, die mit speziellen Modeln oder Walzen in den Teig gedrückt werden. Die Motive reichen von Tieren, Pflanzen und Menschen bis hin zu religiösen Symbolen. Die bekanntesten Sorten sind der Gewürzspekulatius, der Mandelspekulatius und der Butterspekulatius.

Die Ursprünge der Spekulatius liegen im Mittelalter, als es in Klöstern üblich war, kunstvolle Gebäckmodelle zu schnitzen, die biblische Szenen zeigten. Diese wurden zu besonderen Anlässen wie Weihnachten verschenkt oder verkauft. Im Rheinland und in Westfalen entwickelte sich daraus der knusprige Spekulatius aus würzigem Mürbeteig, der sich bald über ganz Deutschland und die Nachbarländer verbreitete.

Der Name Spekulatius stammt vom lateinischen Wort “speculum” ab, das Spiegel oder Spiegelbild bedeutet. Dies könnte sich auf die Modelbretter beziehen, die für die Herstellung verwendet wurden, oder auf den Begriff “episcopus speculator”, der Bischof bedeutet. In den Niederlanden war “Speculaas” ein gebräuchlicher Name für den Heiligen Nikolaus, dessen Bild oft auf den Keksen zu sehen war. Aus diesem Grund gilt der 6. Dezember dort nicht nur als Nikolaus-, sondern auch als Spekulatius-Tag.

Der Tag der Spekulatius wurde von Sven Giese, dem Betreiber des Online-Kalenders der kuriosen Feiertage, erfunden. Er wählte den 2. Dezember aus, weil es der erste Dienstag im Dezember war, an dem er die Idee hatte.

Der Tag der Spekulatius ist eine gute Gelegenheit, sich mit diesem köstlichen Gebäck zu verwöhnen oder es mit Freunden und Familie zu teilen. Ob selbst gebacken oder gekauft, Spekulatius sind ein fester Bestandteil der deutschen Weihnachtsbäckerei und ein Zeichen für die Vorfreude auf das Fest.