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19. Juli 1968 – Todestag Käthe Kruse

Am 19. Juli 1968 starb eine der berühmtesten Puppenmacherinnen der Welt: Käthe Kruse. Sie war nicht nur eine erfolgreiche Unternehmerin, sondern auch eine kreative Künstlerin, die mit ihren lebensechten und liebevollen Puppen Generationen von Kindern begeisterte.

Am 19. Juli 1968 starb eine der berühmtesten Puppenmacherinnen der Welt: Käthe Kruse. Sie war nicht nur eine erfolgreiche Unternehmerin, sondern auch eine kreative Künstlerin, die mit ihren lebensechten und liebevollen Puppen Generationen von Kindern begeisterte.

Käthe Kruse wurde am 17. September 1883 in Schlesien als Katharina Johanna Gertrud Simon geboren. Sie wuchs in einfachen Verhältnissen auf und begann schon früh, sich für das Theater zu interessieren. Sie nahm Schauspielunterricht und erhielt Engagements an verschiedenen Bühnen in Deutschland und im Ausland. 1902 lernte sie den Bildhauer und Bühnenbildner Max Kruse (s. Bild) kennen, mit dem sie später vier Töchter und vier Söhne haben sollte.

Die Geburt ihrer ersten Tochter Maria im Jahr 1902 veränderte ihr Leben. Sie zog sich von der Bühne zurück und widmete sich ihrer Familie. Sie lebte zeitweise in der Toskana und in der Schweiz, wo sie sich auch künstlerisch betätigte. 1904 wünschte sich ihre Tochter eine Puppe, die ihr Vater aber nicht kaufen wollte, weil er die damals handelsüblichen Puppen für „kalt und steril“ hielt. So begann Käthe Kruse, selbst Puppen zu basteln, die ihren eigenen Kindern nachempfunden waren.

Ihre ersten Puppen waren aus Stoff gefertigt und mit Sand oder Sägespänen gefüllt. Sie hatten handgemalte Gesichter und echte Haare. Sie waren weich, biegsam und lebensecht. Käthe Kruse nannte sie „Schlenkerle“, weil sie so locker in den Armen hingen. Die Puppen fanden bald Anklang bei anderen Kindern und Erwachsenen, die sie ebenfalls haben wollten.

1910 wurden Käthe Kruses Puppen erstmals öffentlich im Berliner Warenhaus Hermann Tietz ausgestellt. Sie erregten großes Aufsehen und wurden als „Ei des Kolumbus“ gefeiert. Käthe Kruse erhielt zahlreiche Bestellungen und gründete eine eigene Werkstatt, in der sie mit Hilfe von Mitarbeiterinnen ihre Puppen produzierte. Sie entwickelte verschiedene Modelle, die sie nach ihren Kindern oder anderen Vorbildern benannte. Sie achtete auf jedes Detail und verwendete nur hochwertige Materialien.

Käthe Kruses Puppen wurden zu einem weltweiten Erfolg. Sie wurden in viele Länder exportiert und gewannen zahlreiche Preise auf internationalen Ausstellungen. Sie wurden zu Sammlerstücken, die zu sehr hohen Preisen gehandelt wurden. Käthe Kruse wurde zu einer angesehenen Persönlichkeit, die auch sozial engagiert war. Sie unterstützte zum Beispiel den Bau eines Kinderheims in Berlin.

Käthe Kruses Leben war aber nicht nur von Glück geprägt. Sie musste auch Schicksalsschläge erleiden, wie den Tod ihres Mannes Max im Jahr 1942 oder den Verlust ihrer Werkstatt durch einen Bombenangriff im Jahr 1943. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute sie ihre Firma wieder auf und zog nach Bayern, wo sie bis zu ihrem Tod am 19. Juli 1968 lebte.

Käthe Kruses Vermächtnis ist bis heute lebendig. Ihre Firma wird von ihren Nachkommen weitergeführt und produziert noch immer Puppen nach ihren Prinzipien: natürlich, kindgerecht und qualitätsvoll.

Bild: Public Domain | Public Domain

Bildquellen auf dieser Seite:

  • Kaethe-Kruse: Public Domain | Public Domain
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  • Edison_and_phonograph_edit1-Gemeinfrei: Gemeinfrei | Gemeinfrei

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