Jeden ersten Monat im Oktober, 2023 also am 2. Oktober, wird weltweit der Welttag des Wohn- und Siedlungswesens gefeiert, der auch als Habitat-Tag bekannt ist. Dieser Aktionstag wurde 1985 von den Vereinten Nationen (UN) ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für das Recht auf eine angemessene Unterkunft und die Verantwortung für die Gestaltung des Lebensraums zu fördern.
Der Welttag des Wohn- und Siedlungswesens thematisiert jedes Jahr verschiedene Aspekte des Lebensraums der Menschen, wie zum Beispiel die Zukunft der Städte, die Urbanisierung, oder die Obdachlosigkeit. Unter Habitat versteht man sowohl den Lebensraum im Allgemeinen, wie etwa Dörfer und Städte, als auch die Wohnstätte im Besonderen, wie Häuser und Wohnungen.
Das diesjährige Motto des Welttags des Wohn- und Siedlungswesens lautet “Widerstandsfähige städtische Wirtschaften. Städte als Treiber von Wachstum und Erholung”. Damit soll auf die Rolle der Städte als Zentren der Innovation, des Handels, der Beschäftigung und der Kultur hingewiesen werden, die zur Erreichung der globalen Entwicklungsziele beitragen können. Gleichzeitig soll auf die Herausforderungen und Chancen hingewiesen werden, die sich aus der wachsenden Verstädterung und der globalen Pandemie ergeben. Laut den UN leben weltweit mehr als eine Milliarde Menschen in Slums, die oft keinen Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen oder Gesundheitsversorgung haben. Die Covid-19-Krise hat diese Situation noch verschärft und die soziale Ungleichheit vergrößert.
Um diesen Problemen entgegenzuwirken, fordern die UN eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren, die an der Gestaltung des urbanen Lebensraums beteiligt sind, wie etwa Regierungen, Zivilgesellschaft, Privatsektor oder lokale Gemeinschaften. Ziel ist es, eine nachhaltige und inklusive Stadtentwicklung zu fördern, die allen Menschen ein würdevolles und gesundes Leben in einem sicheren Zuhause ermöglicht.
Das UN-Programm für menschliche Siedlungen (UN-Habitat) ist die zentrale Organisation, die sich für die Verbesserung der Wohnsituation von Milliarden Menschen weltweit einsetzt. Das Programm unterstützt vor allem lokale demokratische Organisationen und Gremien in Entwicklungs- und Schwellenländern bei der Schaffung von menschenwürdigem Wohnraum in nachhaltigen Siedlungsstrukturen. Dabei werden auch Aspekte wie Umweltschutz oder Katastrophenvorsorge berücksichtigt.
Der Welttag des Wohn- und Siedlungswesens soll nicht nur auf die bestehenden Probleme aufmerksam machen, sondern auch auf die positiven Beispiele und Initiativen hinweisen, die bereits zu einer Verbesserung des Lebensraums beigetragen haben. Dazu gehören zum Beispiel innovative Architekturprojekte, partizipative Planungsprozesse oder soziale Wohnungsbauprogramme. Der Welttag des Wohn- und Siedlungswesens lädt alle Menschen ein, sich aktiv an der Gestaltung ihrer Heimat zu beteiligen und sich für das Recht auf eine angemessene Unterkunft einzusetzen.

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