Der Tag der Bildungstechnologie (Education Technology Day) wird jedes Jahr am 23. September begangen und widmet sich dem Einfluss digitaler Hilfsmittel auf Lernen und Lehren. Während der Begriff EdTech in den vergangenen Jahren zu einem Schlagwort geworden ist, steckt dahinter eine lange Entwicklung, die von den ersten Sprachlaboren und Lernkassetten bis hin zu modernen Lernplattformen und virtuellen Klassenzimmern reicht. Ziel des Tages ist es, die Möglichkeiten und Herausforderungen sichtbar zu machen, die mit dem Einsatz von Technologie in Schulen, Hochschulen und der beruflichen Weiterbildung verbunden sind.

Bildungstechnologie umfasst dabei weit mehr als nur Computer im Klassenzimmer. Sie reicht von Lernsoftware und interaktiven Whiteboards über digitale Prüfungsformate bis hin zu Virtual Reality und Künstlicher Intelligenz, die personalisierte Lernwege ermöglicht. Auch die Organisation von Bildungseinrichtungen hat sich durch digitale Systeme grundlegend verändert, sei es bei der Verwaltung, der Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern oder in der Gestaltung hybrider Unterrichtsmodelle.

Die Befürworter dieses Ansatzes betonen, dass durch digitale Werkzeuge eine größere Teilhabe möglich wird. Lernende können unabhängig von Ort und Zeit auf Materialien zugreifen, was gerade in ländlichen Regionen oder für Menschen mit besonderen Bedürfnissen eine neue Chance darstellt. Zugleich wird es einfacher, Lernfortschritte zu dokumentieren und Inhalte individuell anzupassen. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die auf Probleme wie Datenschutz, die digitale Spaltung zwischen gut und schlecht ausgestatteten Schulen oder die Gefahr einer Überlastung durch Bildschirmzeit hinweisen.

Der Tag der Bildungstechnologie lädt deshalb dazu ein, nicht nur die technischen Innovationen zu würdigen, sondern auch über pädagogische Konzepte nachzudenken, die eine sinnvolle Integration digitaler Mittel ermöglichen. Er macht deutlich, dass Technologie allein nicht die Lösung ist, sondern ein Werkzeug, das immer in einen didaktischen Rahmen eingebettet sein muss. Gerade nach den Erfahrungen der Corona-Pandemie ist klar geworden, wie groß der Bedarf an funktionierenden digitalen Strukturen ist und wie sehr sich Bildungssysteme darauf einstellen müssen.

So steht der Tag im Zeichen der Frage, wie Lernumgebungen der Zukunft aussehen können. Er regt dazu an, über Chancen und Risiken nachzudenken, erfolgreiche Projekte zu teilen und das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass Bildungstechnologie nicht nur ein technisches, sondern vor allem ein gesellschaftliches Thema ist.